Romain Grosjean steht in der Formel-1-Saison 2018 immer noch ohne WM-Punkte da. In Frankreich war der Haas-Pilot zuletzt in Sachen Pace wieder auf der Höhe, doch sowohl im Qualifying als auch im Rennen ging für ihn wieder alles daneben. Während Teamkollege Kevin Magnussen alle 27 Punkte des Teams im Alleingang holte, kämpft er weiter darum sich aus seiner Abwärtsspirale zu befreien.

"Du willst deinen Fokus nicht darauf legen", erklärt er, dass er sich von seiner seit dem Japan GP 2017 andauernden Punkte-Durststrecke nicht beeinflussen lassen will. So ganz darüber hinwegschauen kann er jedoch nicht. Vor allem nicht angesichts der Erfolge des Teamkollegen. "Wir konnten die Performance des Autos viele Male nicht umsetzen. Das ist schmerzhaft."

Schmerzhafte Erfahrung hat Grosjean in seiner seit 2009 andauernden Formel-1-Karriere bereits mehrfach gemacht. Im Jahr 2012 wurde er sogar für ein Rennen gesperrt, nachdem sich seine Fehltritte gehäuft und in Spa-Francorchamps im Verursachen einer Startkollision gegipfelt hatten. "Ehrlich gesagt war es 2012 heftiger", zieht Grosjean den Vergleich zur diesjährigen Pannenserie.

2012 für Grosjean schlimmer: Wurde damals hart kritisiert

"Ich wurde damals von anderen Piloten hart kritisierten. Piloten, die ich respektiere. Das hat große Probleme verursacht, die Sicherheit gefährdet. Manches davon war ganz allein meine Schuld, anderes grenzwertig. Letztendlich glaube ich aber, dass es eine härtere Zeit war als jetzt", erklärt der 32-Jährige, für den sich die Krisen grundlegend unterscheiden.

"Es ist im Moment auch nicht einfach, denn ich will natürlich mehr für das Team erreichen", so Grosjean, der mit seinen Fehltritten in diesem Jahr meist nur seinem eigenen Resultat und damit dem des Teams geschadet hat. "Wenn wir auf die Rennen schauen, hätte ich es in manchen davon viel besser machen können", gibt er zu.

Gleichzeitig sieht er sich aber nicht für jeden Fehlschlag verantwortlich. "Wenn du so wie ich in Kanada aus der Box fährst und dir sofort der Motor hochgeht, gibt es nicht viel, was du tun kannst", erinnert Grosjean daran, dass nicht jedes punktelose Wochenende auf seine Kappe ging. "Ich werde mein Bestes tun, mich nicht wieder wie in Le Castellet im Q3 zu drehen und einen Fehler zu machen. Aber letztendlich fahre ich einfach so wie ich immer gefahren bin."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Österreich GP (06:33 Min.)

Grosjean versteht Frankreich-Strafe nicht: Absoluter Schwachsinn

Etwas, das er seiner Meinung nach auch in Frankreich machte und trotzdem von der Rennleitung bestraft wurde. Für eine nach Ansicht der Offiziellen durch ihn ausgelöste Kollision am Start erhielt er eine Zeitstrafe. "Sagt mir mal, was ich da falsch gemacht haben soll", verweist er auf die Wiederholung der Szene. "So bekommt man eine Zeitstrafe. Habe ich das Lenkrad bewegt? Habe ich irgendetwas gemacht?", regt er sich auch Tage später noch über die Entscheidung der Stewards auf.

"Es ist absoluter Schwachsinn. Das ist alles, was ich dazu sagen kann." Grosjean hatte auf dem Weg zur ersten Kurve Kontakt mit Esteban Ocon gehabt. Der Force-India-Pilot fuhr links neben ihm, als Grosjean sich seinerseits nach links bewegte und ihn touchierte. "Ich konnte nicht wissen, dass er da ist, weil ich selbst schon fast am Streckenrand war", erklärt er seine Sicht auf die Situation. "Ich erwarte dann nicht, dass neben mir noch ein Auto ist."

Ocon nimmt Grosjeans Entschuldigung nicht an

Nichtsdestotrotz hatte sich Grosjean im Anschluss bei Ocon entschuldigt. "Ich habe ihm eine Textnachricht geschickt in der ich schrieb: Ich habe dich nicht gesehen, sorry." Eine Antwort vom Landsmann erhielt er darauf jedoch nicht. "Und ich bin auch noch diesen Morgen mit ihm hierher geflogen und er hat kein Wort gesagt," so Grosjean. "Wir waren anderthalb Stunden zusammen im Flugzeug."