Der Grand Prix von Großbritannien 2018 markiert das Finale des ersten Triple Headers in der Formel 1 und Pirelli informiert wie immer rechtzeitig anderthalb Wochen im Voraus über die Reifenwahl der Teams. In Silverstone steht Mercedes, Ferrari &. Co erstmals seit langem wieder die volle Härte, wenn man denn so will, von Pirellis Reifensortiment zur Verfügung.

Mit den Mischungen Hard, Medium und Soft legten die Italiener für das Rennen im 'Home of British Motor Racing' die in dieser Saison bis dato härteste Kombination fest. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Superhard lediglich als Notnagel gedacht war, falls sich selbst Hard noch als zu weich erweisen sollte, dürften wir mit dieser Wahl Pirellis harten Ende der Skala angekommen sein.

Die drei Compunds sind identisch mit der Auswahl, welche Pirelli auch 2017 einsetzte. Wie schon in Barcelona und Le Castellet sehen wir in Silverstone allerdings auch die um 0,4 Millimeter dünneren Reifen wieder. Aufgrund des für die Saison 2018 erneuerten Asphalts und den auf dem Highspeed-Kurs nun noch höheren Geschwindigkeiten entschied Pirelli sich auch hier, den Pneu mit besseren Kühleigenschaften vorzuziehen.

Pirelli macht in Silverstone auf Hard: Keiner will den Reifen haben

Trotz der griffigeren und schnelleren Fahrbahnoberfläche und den erwarteten hohen Kurvengeschwindigkeiten wollen die Rennställe von Pirellis härtester Mischung aber wieder einmal nichts wissen. Kaum ein Team hat einen ihrer Piloten mit mehr als einem Satz Hard ausgestattet. Lediglich Mercedes, Williams und Renault haben mit Bottas, Sirotkin und Hülkenberg jeweils einen Fahrer mit zwei Sätzen des ungeliebten Gummis versorgt.

Einziger kompletter Ausreißer ist wie schon in Österreich Red Bull. Sowohl Max Verstappen als auch Daniel Ricciardo haben zwei Sätze von der härtesten Mischung auf Lager. Ansonsten wird dem Hard nicht viel zugetraut. Beim Medium sieht es schon wieder etwas anders aus. Immerhin bis zu vier Sätze pro Fahrer trauen sich die Teams zu. So können Hamilton und Verstappen bei den Top-Teams auf diese Anzahl Medium zurückgreifen, während ihren Teamkollegen nur drei Sätze zur Verfügung stehen.

Bei Ferrari haben sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen vier Sätze von der Medium-Mischung dabei. Als einziger Pilot mit nur einem Satz dieses Compounds steht Nico Hülkenberg für das andere Extrem. Die erste Wahl der Teams zeugt wieder einmal von großem Vertrauen in die Langlebigkeit der Pirelli-Reifen. Von Mercedes bis Williams wird konsequent auf Soft gesetzt.

Pirellis Soft-Compound in Silverstone mal wieder erste Wahl

Von Pirellis weichstem Reifen haben bis auf Verstappen alle Piloten mindestens acht Sätze im Gepäck. Der Niederländer wird bei der Soft-Mischung nur auf sieben Sätze zurückgreifen können. Bei Renault und Toro Rosso haben jeweils beide Fahrer sogar zehn Sätze Soft dabei. An der Spitze gibt es hingegen keine Unterschiede.

Verstappen bleibt der einzige Ausreißer. Sowohl Teamkollege Ricciardo als auch Mercedes und Ferrari setzen auf acht Sätze Soft. Wie so oft wird die entscheidende Frage also auch in Spielberg wieder lauten, welches Team auf den langsamsten Mischungen am schnellsten ist und damit im Rennen am wenigsten gehandicapt ist.