Am Ende des Frankreich-GP stand Platz 10 hinter dem Namen von Charles Leclerc, sein zweites Punkteergebnis in Folge und sein viertes in der Formel 1. Ist der Sauber-Pilot damit zufrieden? Nein, trotzdem enttäuscht.

Nach dem Start-Chaos in Paul Ricard lag Leclerc am Ende der ersten Runde auf Platz 6, direkt hinter dem Haas-Piloten Kevin Magnussen. Nach dem Safety Car fuhr Magnussen zunächst davon, aber dann holte ihn Leclerc wieder ein und setzte ihn für ein paar Runden mächtig unter Druck. Dann aber machte er einen Fehler, und rutschte in Kurve 2 in die Auslaufzone.

Leclerc nach Fehler hinter Magnussen enttäuscht

"Am Ende bin ich etwas enttäuscht von mir, weil wir insgesamt ein tolles Rennen gefahren haben", sagt Leclerc nach dem Frankreich-GP. Diesen Fehler, meint er, hat er nur sich selbst zuzuschreiben: "Ich habe einfach versucht, Druck zu machen, und habe das Auto in Kurve 2 verloren, weil ich zu nah war."

Von Leclercs Fehler profitierte gleich Renault-Pilot Nico Hülkenberg, der zu den Zeitpunkt nur wenige Fahrzeuglängen dahinter lag. Als der Sauber in die Auslaufzone rutschte, stach Hülkenberg innen rein und holte sich die Position.

Der Fehler kostete Sauber auch bei den Strategie-Optionen. "Vor dem Fehler hinter Kevin waren wir in einer guten Position", meint Leclerc gegenüber Motorsport-Magazin.com. Danach musste Sauber die Strategie umstellen. "Wir wussten, es war nicht der beste Zeitpunkt, aber es war mehr eine Folge des Fehlers", rechtfertigt Leclerc den Zeitpunkt seines Boxenstopps. Danach kam er im Verkehr wieder raus.

Sauber: Stärker als erwartet, aber Platz 9 Maximum

Leclerc ärgert sich zwar, gibt aber zu, dass es ohne Fehler kaum viel weiter nach vorne gegangen wäre: "Am Ende denke ich nicht, dass viel mehr als Platz 9 möglich gewesen wäre. Also vielleicht ein Punkt mehr, der war potentiell da."

Insgesamt nimmt er viel Positives von diesem Rennen mit. Gestern nach dem Qualifying war er noch skeptisch, ob der Kampf mit der Konkurrenz von Haas und Renault am Sonntag möglich sein würde. Heute waren er und Sauber mehr als positiv überrascht von der Leistung ihres Autos. "Wir sind ihnen gefolgt und haben auch Druck gemacht, was wir heute definitiv nicht erwartet haben", freut sich Leclerc.

Leclerc rechnete nicht mit Überhol-Möglichkeiten

Mit dem einfachen Überholen hat Leclerc ebenfalls nicht gerechnet. "Wenn du mir gestern gesagt hättest, dass das Überholen einfach sein würde, dann wäre das nicht gut gewesen", meint er zuerst einmal. Schließlich hatte Sauber nicht mit so guter Pace im Rennen gerechnet - eher damit, dass von hinten Haas, Force India und Hülkenberg vorbeifliegen würden.

Im Rennen war der Sauber aber wider Erwarten schnell, und Leclerc konnte auch überholen. "Am Ende war es okay, weil nach dem Boxenstopp war ich im Verkehr", schließt Leclerc. "Wir hatten Glück, dass wir überholen konnten."

In der Fahrer-WM liegt Leclerc jetzt auf Platz 14, mit 11 Punkten hat er genauso viele auf dem Konto wie Force-India-Pilot Esteban Ocon. Von Sauber soll in den nächsten Rennen noch etwas kommen. Sie vertrauen mittlerweile auf ihr Auto und auf ihr Paket. Punkte sollen in den nächsten Rennen wieder möglich sein.