Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo startete das Frankreich-Comeback der Formel 1 bereits mit äußerst geringen Erwartungen: Am Freitag hatte Red Bull zwei verschiedene Setups bei Ricciardo und Max Verstappen versucht. Das Verstappens (mit sehr viel weniger Downforce) erwies sich als goldener Schuss. Doch Ricciardo konnte am Samstag nicht ebenfalls darauf wechseln. Regen im FP3 verdarb einen Test, Red Bull war es daraufhin zu riskant, Ricciardo im Qualifying ein völlig anderes Auto hinzustellen.

Der Australier sah sich deshalb im Rennen auf den Geraden als leichtes Opfer. Doch bis zum Boxenstopp schlug sich der von P5 gestartete Ricciardo noch gut. Nach dem Reifenwechsel ging es jedoch plötzlich dramatisch bergab mit der Pace des Honigdachses. Ricciardo musste abreißen lassen, Verstappen flog auf und davon, von hinten preschte der Ferrari von Kimi Räikkönen heran, machte schließlich kurzen Prozess mit dem RB14 von Ricciardo.

Ricciardo-Frontflügel nach Boxenstopp massiv beschädigt

Mit dem waidwunden RB 14. Denn wie Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko Motorsport-Magazin.com bestätigte, sorgte nicht das schlechtere Setup für die Probleme bei Verstappen. Stattdessen ein gebrochener Frontflügel.

"Ich bin enttäuscht. Ich hatte Ende des ersten Stints eine ziemlich gute Pace, habe auf Max aufgeholt und bin Kimi zu diesem Zeitpunkt weggezogen. Als ich dann an der Box gewesen war, haben die Jungs mir berichtet, dass vorne links der Flügel beschädigt war und sie davon ausgehen, dass es zwei Runden vor dem Stopp passiert ist. Ich habe dann wie aus dem Nichts jede Menge Untersteuern bekommen. Ich weiß nicht, ob es ein Defekt war oder wir ein Trümmerteil getroffen haben, der da etwas zerstört hat", schildert Ricciardo selbst.

Grund für Schaden schleierhaft: Trümmer oder Defekt?

"Schon als ich aus der Box bin hatte ich zu kämpfen und dann hat das Team ein paar Runden später gesagt, dass auch der rechte Teil gebrochen ist. Also schienen beide Seiten auf dieselbe Weise gebrochen zu sein. Aber mal schauen, ob es ein Defekt war", grübelt der am Ende mit fast einer halben Minute Rückstand auf seinen Teamkollegen Viertplatzierte in Le Castellet.

"Deshalb war ich auf jeden Fall so langsam. Ich hatte viel weniger Downforce und Untersteuern. Kimi konnte mich mit dieser Pace nur schnappen. Ich hatte ab dem Stopp ein versehrtes Autos", ergänzt Ricciardo. "Massives Untersteuern hat ihn für Kimi zur lahmen Ente gemacht", sagt Teamchef Christian Horner. Er gehe von einem Trümmer aus, keinem konstruktionsbedingten Defekt.

Ricciardo leichtes Räikkönen-Opfer

"Und sonst war das Auto das ganze Wochenende stark und wir haben noch immer ordentliche Punkte geholt", sagt Horner ohnehin lieber über die positiven Elemente. "Lewis hat es sicher etwas gemanagt, aber wir hatten noch immer eine sehr starke Pace", ergänzt der Brite im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.