Zweite Bestzeit für Mercedes und Lewis Hamilton beim Formel-1-Comeback in Frankreich (Rennen am Sonntag live auf RTL, im ORF, SRF, Live-Stream F1 TV und im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com). Nach dem FP1 sicherte sich der F1-Weltmeister auch im zweiten Training in Le Castellet völlig überlegen die Spitze vor den Red Bull von Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Damit fuhr Hamilton auf dem Circuit Paul Ricard in einer ganz anderen Liga als Sebastian Vettel und Ferrari (vgl. Abschnitt Ergebnis). Sorgenfalten dagegen bei Valtteri Bottas (vgl. Abschnitt Technik). Drama um Sergio Perez (vgl. Abschnitt Zwischenfälle).

Formel 1 2018: Erste Eindrücke vom neuen Frankreich GP (06:21 Min.)

Das Ergebnis: Im ersten Training verschmähten die Teams noch die ultrasoften Reifen. Am Nachmittag waren die violetten Pirelli dann bei allen reif. Dennoch blieb Hamilton mit seiner Bestzeit von 1:32.539 Minuten drei Zehntel unter seiner Pace aus dem FP1. Sebastian Vettel meldete am Boxenfunk als Erklärung dramatisch schlechtere Streckenverhältnisse und Bedingungen (Wind).

Noch dramatischer für Vettel jedoch: das Trainingsergebnis Ferraris. Im ersten Training schon fast eine Sekunde hinter Hamilton, waren es im FP2 sogar satte 1,15 Sekunden. Selbst für den freitags in der Formel-1-Saison 2018 generell nicht stark aufgelegten Vettel (P5) eine Hausnummer. Zumal auch Kimi Räikkönen (P4) zwar leicht schneller war, mit 0,887 Sekunden Rückstand auf die Spitze aber auch gewaltig hinterherfuhr.

Damit lagen beide Ferrari noch hinter beiden Red Bull, die sich in Reihenfolge Ricciardo vor Verstappen mit je rund sieben Zehnteln hinter Hamilton klassierten. Valtteri Bottas im zweiten Mercedes fuhr wegen technischer Probleme (s.u.) keine Zeit auf dem Ultrasoft, blieb als Siebter deshalb noch hinter dem Haas von Romain Grosjean. Mit Kevin Magnussen auf P8 waren die Amerikaner generell stark aufgelegt, vierte Kraft im wieder engen Mittelfeld. Nico Hülkenberg wurde Elfter.

Die Zwischenfälle: Den ersten kleinen Ausrutscher der Session leistete sich Romain Grosjean. In Kurve 12 verlor er die Kontrolle, fing seinen Haas aber gerade noch ein. Für den ersten echten Dreher sorgte kurz darauf Kimi Räikkönen, der seinen Ferrari in Kurve zwei am Scheitelpunkt verlor. Klassisch ausgebrochenes Heck.

Richtig zur Sache ging es zur Mitte der Session. Eine Runde nach der Boxenausfahrt flog Sergio Perez spektakulär ab. Hinten rechts hatte sich das Rad an seinem Force India gelöst und war die halbe Mistral-Gerade entlang gerollt. Das ruft nach einer Strafe für Unsafe Release. Seltsam allerdings, dass Perez bereits seine komplette Outlap beendet hatte, der Vorfall sich erst auf der schnellen Runde geschah. Die Session wurde sofort per roter Flagge unterbrochen, was einige Ultrasoft-Runs der Spitze zerstörte. Zehn Minuten Training gingen insgesamt verloren. Ganz am Ende zeigte Fernando ALonso in Kurve vier noch einen wilden Abflug - der Schlusspunkt des Trainings.

Das Wetter: Die Hitzeschlacht in Südfrankreich ging ebenfalls in Runde zwei. Wieder 30 Grad Celsius Außentemperatur und blauer Himmel sorgten für Asphalttemperaturen von bis zu 50 Grad Celsius. Dazu wehte erneut der für Le Castellet typische starke Wind. Stärker als im FP1, weshalb die Strecke sehr viel langsamer gewesen sei, funkte Sebastian Vettel eine Erklärung für die trotz der jetzt eingesetzten Ultrasofts langsameren Rundenzeiten als im ersten Training.

Die Technik: Marcus Ericsson musste im zweiten Training nach seinem feurigen Unfall im ersten Training zuschauen. Der Sauber war so schnell nicht zu reparieren. Kleinen Reparaturbedarf gab es auch bei McLaren nachdem Alonso kleine Teile durch eine wilde Kerb-Räuberei gleich zu Beginn verloren hatte.

Größere Probleme bei Mercedes: Nach 45 Minuten war Feierabend für Valtteri Bottas. Mercedes musste für Checks des Kühlungssystems den Unterboden abnehmen. Ergebnis: Wasserleck am Silberpfeil! Kurz vor Sessionende musste Brendon Hartley den Toro Rosso mit einem technischen Gebrechen abstellen, was zu einem VSC führte. In der Onboard hörte sich die Power Unit gar nicht gut an.