Monaco 2.0. Das beschreibt den Kanada GP von Kimi Räikkönen am besten. Das Rennen, das der Ferrari-Pilot auf Rang sechs beendet, verläuft für Räikkönen fast vollständig unspektakulär. "Es ist nicht gerade viel passiert. Es war schwierig, überhaupt nur nah genug heran zu kommen, um auch nur zu versuchen, eine Chance zu bekommen. Ich denke, dass heute alle etwas anderes erwartet haben, aber es war leider eine ziemlich ähnliche Geschichte wie letztes Mal. Ziemlich langweilig ...", klagt Räikkönen.

Nennenswerte Momente gibt es tatsächlich eigentlich nur zwei im Rennen des Iceman. Zunächst den Start. Räikkönen verlor eine Position an Daniel Ricciardo. Dann den einzigen Boxenstopp in Runde 32, der für Räikkönen im Verhältnis zu seinen direkten Gegnern Ricciardo und Lewis Hamilton sehr spät kam, ganz 16 bzw. 17 Runden.

Räikkönen verteidigt späten Stopp: Mussten etwas probieren

"Ich denke nicht, dass uns das irgendeine Position gekostet hat", verteidigt Räikkönen Ferraris Strategie. Tatsächlich brachte ihn der Overcut sogar ein gutes Stück näher heran. "Wir waren nicht dran an Hamilton. Als wir herauskamen, war es eng, aber nicht genug. Es war einfach unsere einzige Option, etwas anderes zu versuchen", erklärt Räikkönen die Taktik.

Gegen Hamilton hätte es sogar noch aufgehen können, wäre da nicht eine Überrundung direkt am Boxenausgang dazwischen gekommen: Der Williams von Sergey Sirotkin hielt den Ferrari eben genug auf, sodass Hamilton mühelos die Nase vorne behielt. Daraufhin setzte sich die Prozession für Räikkönen fort: "Es war dann selbst schwer, noch DRS zu bekommen. Ich hatte er nur ein oder zwei Mal."

Warnung am Lenkrad - Ferrari: Kannst du ignorieren

Einziger Mini-Aufreger: Ein Warnsignal auf dem Lenkrad. Mit der Power Unit sei aber alles in Ordnung, er könne es ignorieren, funkte ihm sein Renningenieur jedoch schnelle Entwarnung. Beruhigend, hatte es vor dem Rennen noch kleine Sorgen bei Ferrari gegeben, der Motordefekt am Haas-Ferrari von Romain Grosjean im Qualifying könne auch im Werksteam auftreten.

Doch alles ging gut bei Räikkönen. Zumindest abgesehen davon, dass sich der Finne wegen eines Defekts früher in der Saison in einem anderen Motorenzyklus befindet als Teamkollege Sebastian Vettel, deshalb in Kanada nicht das volle Performance-Update erhielt wie der neue WM-Leader und Kanada-Sieger.