Mit einem Q2-Einzug beim Qualifying für den GP von Kanada geht Charles Leclercs ausgezeichnete Formel-1-Debutsaison weiter. Am Ende des Tages stellte Leclerc seinen Sauber auf Startplatz 13. Hinter ihm einreihen müssen sich beide McLaren - weder Fernando Alonso noch Stoffel Vandoorne können Leclerc im Qualifying schlagen.

Es ist Leclercs vierter Q2-Einzug in Folge - fast könnte von einem Meilenstein für Sauber gesprochen werden. Denn seit 2014 gelangen keinem Sauber-Piloten mehr vier Q2-Auftritte hintereinander. In Baku und in Barcelona konnte Leclerc diese Positionen jeweils in Punkte umwandeln, mit 9 Punkten liegt er in der WM gleichauf mit Esteban Ocon und vor Stoffel Vandoorne.

Leclerc: Sauber-Maximum im Qualifying erreicht

"Ich denke, wir haben das Maximum erreicht, was im Auto steckt", bewertet Leclerc die Sauber-Leistung nach dem Kanada-Qualifying. "Wir machen gute Fortschritte bei jedem Rennen, und das vierte Q2 in Folge, das ist ein sehr positiver Tag für uns." Das ganze Wochenende lang suchten die Sauber-Piloten das Limit, mehrmals unternahmen Leclerc und Marcus Ericsson Ausflüge in die Auslaufzonen.

Eine zusätzliche Schwierigkeit für Leclerc: In Kanada ist er noch nie Rennen gefahren: "Die Strecke war neu für mich, als ich an diesem Wochenende hier in Montreal angekommen bin." Außer Simulator-Zeit hat er keine Erfahrung hier zu verbuchen. "Nach den letzten zwei Tagen fühle ich mich definitiv komfortabel beim Fahren hier, und das Auto fühlt sich auch gut an", freut er sich.

Das Team-Duell gegen Marcus Ericsson gewann Leclerc auch, allerdings setzte Ericsson seinen Sauber schon in Q1 in die Betonwand. Wegen einer gebrochenen Aufhängung war für ihn das Qualifying daher früh zu Ende. Ericsson wird das Rennen morgen aus der letzten Startreihe in Angriff nehmen müssen.

Sauber auch in Kanada Q2-reif, Punkte möglich?

Für Sauber zeigt die Formkurve in der Formel-1-Saison 2018 ganz klar nach oben. Mittlerweile sind sie regelmäßig schneller als das strauchelnde Williams-Team, und Rookie Leclerc kann im Qualifying immer wieder im Mittelfeld mitkämpfen. Für Q3 reicht es noch nicht, aber der Trend ist positiv.

In Kanada erwischte Leclerc die McLaren von Alonso und Vandoorne. "Auf Platz 13 zu starten ist gut, und ich freue mich darauf zu sehen, was wir morgen im Rennen machen können", ist Leclerc optimistisch. Er und Teamkollege Ericsson hoffen, dass Sauber wie schon bei den vergangenen Wochenenden mit starker Renn-Pace aufzeigen kann. Keines der Punkte-Ergebnisse von Sauber in der Saison 2018 kam nach einem Top-10-Startplatz.

Im Mittelfeld hat Sauber, was die WM-Punkte betrifft, ohnehin noch gute Chancen. Auf Toro Rosso und Haas fehlen in der Team-Wertung nur 8 Punkte - Sauber profitiert hier etwa von immer wiederkehrenden Fehlern des sonst starken Haas-Teams. Auch in Kanada muss Haas wieder von außerhalb der Top 10 ins Rennen gehen.