Die Formel-1-Saison 2018 ist nicht das Jahr des Romain Grosjean. Dabei hatte es für den Haas-Piloten eigentlich top begonnen. Starke Testfahrten, klare vierte Kraft beim Saisonstart. Doch schon mit dem Problem bei der Radmutter-Montage in Australien folgte der erste Rückschlag. Ein Rückschlag, auf den kein Aufschwung mehr folgen sollte.

Etliche unglückliche Situationen, aber auch einige eigene Fehler des Franzosen sollten folgen, dafür sorgen, dass Grosjean nach sechs Rennen als einziger Fahrer neben Sergey Sirotkin vom neuen Hinterbänkler Williams noch ohne WM-Zähler dasteht. Diese Serie scheint sich nun in Kanada fortzusetzen. Denn es blieb im Qualifying nicht bei Grosjean kuriosem Crash mit einem Murmeltier im Training am Freitag.

Romain Grosjean: Über so viel Pech kann man nur noch lachen

Nur wenige Sekunden lief die F1-Qualifikation in Kanada, da türmten sich schon die Rauchschwaden in der Boxengasse. Verantwortlich: der Haas von Romain Grosjean. Die Session war gelaufen. Letzter Startplatz. Ein Problem mit der Power Unit, wie Haas später nur recht allgemein kommunizierte. Nichts, was anhand der Bilder nicht ohnehin offensichtlich war. Genauere Analysen müssen aber erst noch folgen.

Und Romain Grosjean? Kann sein Pech kaum fassen, reagiert angesichts der unglaublichen Pannenserie nun aber schon mit Galgenhumor. "Etwas ging schief. Vielleicht steckte ja noch der Biber (tatsächlich handelte es sich um ein Murmeltier, Anm. d. Red.) von gestern da irgendwo drin", juxte Grosjean. "Nein, ernsthaft: Wir können nur noch darüber lachen, weil es einfach eine furchtbare Pechsträhne ist seit des ersten Saisonrennen. Wir hatten echt richtig hartes Pech", klagt Grosjean - genug für dieses und das nächste Jahr gleich mit, schiebt er nach.

Haas hadert umso mehr: Speed war da

"Wir werden das Unglück einfach nicht los, genauso wie wir daran gar nicht glauben", stimmt Teamchef Günther Steiner mit ein. Umso bitterer für Haas, weil es in Kanada eigentlich läuft beim US-Rennstall. "Wir hatten bei Romain einen guten Speed im Auto, aber dann dieses Problem mit der Power Unit", so der Tiroler.

Formel 1 2018: Vorteil durch Motor-Upgrades in Kanada?: (07:06 Min.)

"Das Gefühl im Auto war echt gut", bestätigt Grosjean. "Mit dem Upgrade hier war ich echt zufrieden." Best of the Rest sei ohne den Defekt drin gewesen - wenngleich es Teamkollege Kevin Magnussen im gleichen Auto nur auf P11 schaffte. Doch hatte Grosjean den Dänen in Kanada bisher ohnehin im Griff. Genau deshalb gibt Grosjean die Hoffnung auf die ersten WM-Punkte trotz P20 nicht auf. "Als Letzter zu starten ist nie ideal, aber hier kannst du überholen. Zum Glück ist es nicht Monaco. Wir werden mit den Reifen dann einfach etwas anderes versuchen als die anderen."