Der Begriff Shootingstar ist in diesen Tagen ein zweifelhaftes Kompliment für Max Verstappen. Red Bulls Supertalent schießt derzeit des Öfteren über das Ziel hinaus. In der Formel-1-Saison 2018 hatte Verstappen quasi noch kein einziges sauberes Wochenende.

"Es waren aber nur zwei richtige Fehler. Die Kollision mit Sebastian in China und der Unfall in Monaco", stellt Verstappen schnell klar. "Alle anderen Dinge, die passiert sind, waren nicht ganz meine Schuld", so der junge Niederländer im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Doch die Liste der Zwischenfälle ist lang: Beim Saisonauftakt verlor Verstappen einen Teil seines Unterbodens und drehte sich anschließend. In Bahrain crashte Verstappen im Qualifying, erklärte den Unfall aber mit einem fehlerhaften Motorensetting, weshalb er plötzlich 150 PS zu viel hatte. Im Rennen schlitzte er sich im Duell mit Lewis Hamilton einen Reifen auf.

Max Verstappen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com-Redakteur Christian Menath, Foto: Sutton
Max Verstappen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com-Redakteur Christian Menath, Foto: Sutton

In Baku kollidierte er mit Teamkollege Daniel Ricciardo, beide Piloten schieden aus. In Barcelona fuhr er in der VSC-Phase auf Lance Stroll auf, beschädigte dabei seinen Frontflügel, konnte aber weiterfahren.

Und dann die beiden Zwischenfälle, die Verstappen auf seine Kappe nimmt: In China schoss er, obwohl er mit deutlich frischeren Reifen unterwegs und das Überholmanöver nur eine Frage der Zeit war, Sebastian Vettel ab. In Monaco crashte er im 3. Freien Training, konnte deshalb nicht am Qualifying teilnehmen und musste folglich vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen.

Verstappen in der Krise? "Nein", sagt der Red-Bull-Pilot selbst. "Eine Krise ist es, wenn du zu langsam bist." Chef-Kritiker Jacques Villeneuve sieht es genau umgekehrt, wie er Motorsport-Magazin.com erklärte: "Er macht in jedem Rennen einen Fehler, immer, immer! Das ist kein gutes Zeichen."

"Normalerweise müssen Fahrer, die solche Fehler immer machen, langsamer werden und runterkommen", so Villeneuve. "Aber dabei werden sie auch langsamer. Um so schnell zu sein wie Ricciardo, muss er mehr Risiko eingehen. Das heißt, er ist nicht so gut wie Ricciardo. Das ist es!"

Verstappen hält dagegen: "Für mich ist das einfacher zu beheben. Wenn du zu langsam bist, dann ist es das große Ganze, das du reparieren musst."

Das ausführliche Exklusiv-Interview mit Max Verstappen gibt es in der nächsten Print-Ausgabe von Motorsport-Magazin.com. Diese ist ab 12. Juli 2018 am gut sortierten Zeitungs-Kiosk oder ganz einfach im Abo erhältlich.