Bei Williams geht es derzeit richtig rund. Wie der Traditionsrennstall der Formel 1 am Mittwoch bestätigte, verlässt Aerodynamik-Chef Dirk De Beer das Team mit sofortiger Wirkung. Über die Gründe gab Williams nichts bekannt, De Beer kam aber erst 2017 zum Team. Bis 2016 hatte er als Chef-Aerodynamiker bei Ferrari gearbeitet.

Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Ed Wood, zwölf Jahre lang Chefdesigner des Teams aus Grove, von Bord geht. Angeblich verließ Wood das Team aus persönlichen Gründen.

Doch es ist kein Geheimnis, dass es bei Williams hinter den Kulissen rumort. Mit vier Punkten belegt der Rennstall den zehnten und damit letzten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Teamchefin Claire Williams gab vor der Saison noch Platz vier als Ziel für 2018 aus.

Dass es im Team rund geht, zeigt sich auch an anderen Dingen. Nach dem Aserbaidschan GP legte Williams einen obskuren Protest gegen die Entscheidungen der Stewards ein, ohne Aussicht auf irgendeinen Erfolg. Der Protest scheiterte gnadenlos.

Ein Teil des Problems ist auch die Teamstruktur. Nicht wenige glauben, dass hinter den Kulissen Milliardär Lawrence Stroll die Fäden zieht. Die durchwachsenen Leistungen seines Sohnes Lance im Cockpit sieht er offenbar nicht aus Hauptgrund für die Misere.

Im Zuge der Abgänge von Dirk De Beer und Ed Wood präsentiert Williams eine neue Struktur. Chef-Ingenieur Doug McKiernan, der erst in diesem Jahr zum Team dazu stieß, hat ab sofort die volle Verantwortung über die gesamte Design- und Aerodynamik-Richtung des Autos. Dave Wheater übernimmt die Rolle des Aerodynamik-Chefs. Paddy Lowe, seit 2017 beim Team, bleibt Technik-Chef.