Daniel Ricciardo hat sich zum zweiten Mal in seiner Formel-1-Karriere die Pole Position für den Grand Prix von Monaco gesichert. Nach 2016 fand die Konkurrenz auch im Qualifying für die diesjährige Ausgabe des Rennens (am Sonntag ab 15:10 Uhr MEZ live im TV auf RTL, ORF, SRF, im Live-Stream von F1 TV und im Motorsport-Magazin.com Live-Ticker) keinen Weg vorbei am Red-Bull-Piloten. Dahinter landeten nach einem spannenden Schlagabtausch Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. Max Verstappen nach Crash im Training und Strafe auf dem letzten Startplatz.

Im Q3 war Valtteri Bottas der erste der Top-Piloten, der eine gezeitete Runde auf den Monitor brachte. Lewis Hamilton unterbot seinen Teamkollegen wenig Sekunden später. Während Räikkönen an den Silberpfeilen scheiterte, hatte Ricciardo wie immer an diesem Wochenende eine Antwort auf die Konkurrenz - und was für eine: Mit 1:10.810 Minuten durchbrach er als erster Pilot die 1:11er-Marke und sorgte wieder für einen neuen Streckenrekord. Vettel lieferte im ersten Schlagabtausch als letzter Pilot eine Rundenzeit ab und landete als Dritter hinter Ricciardo und Hamilton.

Auf WM-Leader Hamilton fehlte ihm dabei ein Wimpernschlag von zwei Tausendstelsekunden. Im finalen Run war Vettel dann als erster an der Reihe und schraubte seine Rundenzeit herunter, womit er sich vor Hamilton schob. Der Brite war mit einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor zunächst drauf und dran sich den zweiten Platz zurückzuholen. Im letzten Sektor verlor er jedoch entscheidende Zehntel und blieb hinter Vettel. Ricciardo gelang im letzen Schuss keine Verbesserung, was jedoch auch nicht nötig war. Ihm reichte sein erster Versuch um die Pole Position sicherzustellen.

Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas spielten im Kampf um die ersten Positionen an diesem Samstag keine Rolle. Zwar kam der Iceman noch an seinem Landsmann vorbei, letztendlich landete das Duo aber nur auf den Rängen vier und fünf. Die Top-10 komplettierten Ocon, Alonso, Sainz, Perez und Gasly.

Qualifying in Monaco: Das sagen Ricciardo und Hamilton

Daniel Ricciardo: "Das ist gut. Wir haben am Donnerstag ein Statement abgegeben und waren in jeder Session am schnellsten. Morgen noch das Rennen und dann werden wir feiern. In meinem Bauch brennt immer noch viel Feuer. Ich habe bis hierhin alles getan, was ich konnte, also lasst uns morgen den Job zu Ende bringen. Ich bin heiß, es waren ein paar gute Tage."

Lewis Hamilton: "Glückwunsch an Daniel. Sie hatten das ganze Wochenende über die Pace und wir wussten, dass es so aussehen würde. Ich gab alles, was ich hatte. Ich war in der letzten Runde ein bisschen vorne, konnte es aber nicht durchziehen. Vor uns liegt morgen aber noch ein langes Rennen. Ich glaube nicht, dass Red Bull die anderen Reifen noch ausprobiert hat, also wird es interessant sein zu sehen, wie es für uns alle läuft."

Von Sebastian Vettel gab es unmittelbar nach der Session kein Statement, da er seinen Boliden ins Parc Ferme statt auf die Start- und Zielgerade fuhr und dementsprechend nicht an Ort und Stelle interviewt werden konnte.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Ricciardo, Vettel, Hamilton, Räikkönen, Bottas

Q2 in Monaco: Mercedes bläst Ultrasoft-Strategie ab

Das war Q2: Im zweiten Segment ging es wie immer um den Startreifen für das Rennen. Mercedes zeigte zu Beginn als einziges Team eine alternative Strategie. Während alle anderen Piloten auf Hypersoft fuhren, waren Bottas und Hamilton auf Ultrasoft unterwegs. Wie zuvor legten erst die Teams aus dem Mittelfeld die ersten Rundenzeiten vor. Als die Top-Teams an der Reihe waren, markierte wieder einmal Ricciardo die Bestzeit.

Mit 1:11.353 Minuten brannte der Australier abermals einen neuen Streckenrekord in den Asphalt. Anderthalb Zehntel dahinter folgte Vettel, Räikkönen verlor als Dritter schon eine halbe Sekunde. Die Ultrasoft-Taktik von Mercedes verpuffte schnell. Hamilton beklagte mangelnden Grip und verlor 1,2 Sekunden auf Ricciardo. Bottas lag mit anderthalb Sekunden sogar noch weiter zurück.

Acht Minuten vor Schluss kamen die Silberpfeile zurück an die Box um den Ultrasoft gegen Hypersoft zu tauschen. Der Reifenwechsel zahlte sich aus, denn Hamilton stieß bei seinem ersten Run gleich auf Platz drei vor und sicherte den Einzug ins Q3. Bottas fuhr auf die fünfte Position vor und brachte sich damit ebenfalls in Sicherheit. Ricciardo, Vettel und Räikkönen rückten trotz Top-Zeiten ebenfalls noch einmal aus.

Ricciardo legte mit 1:11.278 Minuten noch einmal nach. Im Kampf der Mittelfeld-Teams wurde es in der Schlussminute richtig spannend, denn zwischen den Plätzen 6 und 13 lagen gerade einmal drei Zehntel. Hinter den fünf Autos der Top-Teams zogen Ocon, Perez, Alonso, Sainz und Gasly ins Q3 ein. Für Hülkenberg, Vandoorne, Sirotkin, Leclerc und Grosjean war Schluss.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Hülkenberg, Vandoorne, Sirotkin, Leclerc, Grosjean
Top-5: Ricciardo, Räikkönen, Vettel, Hamilton, Bottas

Q1 in Monaco: Verstappen nach Trainings-Crash K.o.

Das war Q1: Die Piloten von Toro Rosso, Sauber und Williams standen am Boxenausgang ganz vorne, als die Ampel für das erste Segment des Zeittrainings auf Grün schaltete. Die Top-Teams zogen kurz darauf nach. Bis auf Max Verstappen war nach wenigen Minuten das gesamte Feld auf der Strecke. Am Red Bull des Niederländers wurde immer noch der Schaden des Unfalls im FP3 repariert. Schnell war klar, dass eine Teilnahme am Qualifying für ihn unmöglich sein würde. Verstappen geht am Sonntag somit als Letzter ins Rennen.

Den ersten Schlagabtausch der Top-Teams entschied Ricciardo für sich, obwohl der Australier im letzten Sektor viel Verkehr vor der Nase hatte und erheblich Zeit verlor. Wenig später toppten Alonso und Sirotkin den Zeitenmonitor. Der Verkehr machte den Favoriten von Beginn an das Leben schwer, sodass auf der Suche nach einer freien Runde beinahe pausenlos gefahren wurde. Ricciardo holte sich ein paar Versuche später, etwa fünf Minuten vor Ablauf der Zeit, die Bestzeit zurück, die letztendlich Bestand haben sollte.

Dahinter reihten sich Vettel, Hamilton, und Räikkönen ein, die ihre schnellsten Runden ebenfalls rechtzeitig zusammenbekamen. Dieses Quartett beließ es dann auch dabei und beteiligte sich nicht mehr an der Zeitenjagd in den Schlussminuten. Dahinter zitterte Bottas auf Platz 15 um seinen Einzug ins Q2. Erst zwei Minuten vor Schluss gelang dem Finnen eine saubere Runde, die ihn vor auf die dritte Position brachte.

Im alles entscheidenden letzten Schuss verbesserte sich Vandoorne auf Platz fünf, während Leclerc mit einem Verbremser in Turn 1 eine gelbe Flagge auslöste. Aufgrund dieser konnten einige Piloten aus dem hinteren Teil des Feldes keine letzte schnelle Runde mehr hinlegen. Hülkenberg schaffte es als 15. gerade so ins Q2. Für Hartley, Ericsson, Stroll, Magnussen und Verstappen war Feierabend. Im Q1 wurde ausschließlich auf Hypersoft gefahren.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Verbremser von Leclerc in St. Devote
ausgeschieden: Hartley, Ericsson, Stroll, Magnussen, Verstappen
Top-5: Ricciardo, Vettel, Bottas, Hamilton, Vandoorne

Das Wetter: Mit 27 Grad Celsius Außen- und 46 Grad Streckentemperatur bei strahlendem Sonnenschein bot Monaco den Piloten an diesem Rennwochenende abermals perfekte Bedingungen für die Zeitenjagd.

Die Strafen: Romain Grosjean reiste nach dem von ihm ausgelösten Unfall in Barcelona mit einer Grid Penalty von drei Positionen nach Monaco und geht am Sonntag dementsprechend als 18. ins Rennen. Max Verstappen kassierte für seinen Getriebewechsel nach dem Trainingsunfall eine Strafe von fünf Positionen, startet aufgrund seiner Nicht-Teilnahme am Zeittraining aber sowieso vom letzten Platz.