Sebastian Vettel und Ferrari mussten sich am ersten Trainingstag der Formel 1 in Monaco der Konkurrenz von Red Bull geschlagen geben. Während Daniel Ricciardo und Max Verstappen den von Kimi Räikkönen 2017 im Qualifying aufgestellten Streckenrekord pulverisierten, gelang der Scuderia und Mercedes das mit ihren Rundenzeiten nicht. Vettel lässt sich vom Respektabstand auf die Bullen jedoch nicht aus der Ruhe bringen.

"Red Bull hat stark ausgesehen, aber es ist nicht das erste Mal, dass sie am Freitag stark sind", will der Ferrari-Pilot der Leistung des Konkurrenten nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Und das, obwohl Red Bull schon lange nicht mehr so gut aussah. Im zweiten Training fehlte Vettel als Dritter immerhin eine halbe Sekunde auf die Bestzeit von Ricciardo. Wie so oft kocht man im Lager der Scuderia aber lieber sein eigenes Süppchen.

"Wir müssen auf uns schauen und unsere Hausaufgaben machen", so der viermalige Weltmeister, der schon ein Gefühl dafür hat, wo er die Zeit auf Red Bull verlor. "Wir können an der Balance noch ein bisschen arbeiten. Sprich, an dem Wohlfühlen, was hier den Unterschied macht. Gerade im zweiten und dritten Streckenabschnitt tue ich mich noch etwas schwer." Dass Ferrari und Mercedes in Sachen Balance noch nicht so gut aufgestellt ist wie Red Bull, war auch im TV-Bild an viel Unruhe im Fahrzeug zu erkennen.

"Das Auto rutscht etwas zu viel und das kostet Zeit", so Vettel. Ein Umstand, der gerade im engen Leitplankenkanal von Monaco alles andere als optimal scheint. Besorgniserregend ist dieser Zustand laut dem momentan Zweitplatzierten in der WM aber nicht: "Solange du weißt wo es hingeht und wie das Auto rutschen wird, ist es in Ordnung. Ich wusste, dass ich nirgends anschlagen würde. Ich habe Vertrauen ins Auto und kann damit herumspielen."

Vettel: Am Freitag noch nicht den Hammer fallen gelassen

Einen Teil des Abstands zu Red Bull könnte sich außerdem damit erklären, dass Vettel am Donnerstag noch nicht auf der Suche nach dem absoluten Limit war. "Es gibt hier keinen Raum für Fehler. Du denkst zweimal darüber nach, bevor du den Hammer fallen lässt und bis ans Äußerste gehst", so der 30-Jährige. Andererseits wird er das absolute Limit spätestens im Qualifying finden müssen, denn der Samstag entscheidet in Monaco in der Regel über den Ausgang des gesamten Wochenendes.

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Auch Vettel gibt zu: "Der Longrun ist hier ein bisschen wurscht, weil es wichtiger ist, vorne zu stehen." Was die Rennpace angeht konnten er und seine Ingenieure sich aber ohnehin noch kein klares Bild machen. Besonders die Unterbrechung aufgrund eines nicht richtig gesicherten Gullydeckels im zweiten Training störte den Fluss. "Es waren ein paar Rhythmusbrecher dabei, wenn alle Autos zur gleichen Zeit auf der Strecke sind", so Vettel.

"Ich denke, wir haben aufgrund des Verkehrs aus den Reifen nicht das Beste herausgeholt." Um den Grundstein für eine Wiederholung seines Monaco-Triumphs vom Vorjahr zu legen, muss der Heppenheimer es am Samstag aber erst einmal besser machen als 2017. Da besiegte ihn nämlich Teamkollege Kimi Räikkönen. "Es ist nicht einfach, alles aus der Runde herauszuholen. Die Runde ist hier zwar nicht lang, aber es ist immer noch hart alles zusammenzubekommen."