Mercedes-Pilot Valtteri Bottas startet den Spanien GP der Formel 1 2018 (am Sonntag live im Stream bei F1 TV Pro, bei RTL, im ORF, SRF und im Ticker von Motorsport-Magazin.com) aus Startreihe eins, direkt neben Teamkollege Lewis Hamilton. Beinahe hätte es für den Finnen im Qualifying in Barcelona sogar selbst zur Pole Position gereicht: Nur 0,04 Sekunden trennten die Silberpfeile an der Spitze.

"Es war heute so eng - wie schon am ganzen Wochenende. Es hat echt Spaß gemacht", berichtet Bottas. Ganz glücklich ist der finnische Formel-1-Fahrer aber nicht. "Ich habe im Q3 meinen ersten Versuch ruiniert, sodass ich nur noch diese eine Chance auf der letzten Runde hatte. Schade, dass es nur vier Hundertstel sind", ärgert sich Bottas über die haarscharf verpasste Pole.

Valtteri Bottas: Wirklich alles oder nichts?

Vier Zehntel hatten Bottas noch nach den ersten Runs noch auf Hamilton gefehlt. Weil sich beide Ferrari und Red Bull später auch noch verbesserten, wäre das für Bottas bei weitem nicht genug gewesen, hätte nur Startplatz sechs bedeutet. Entsprechend musste Bottas im zweiten Schuss nachlegen. Doch musste er nach dem verpassten ersten Run nicht auch ein klein wenig auf Sicherheit gehen? Kostete das am Ende die Pole? Waren das die vier Hundertstel?

"Schwer zu sagen", grübelt Bottas. "Der letzte Run im Q3 war auf jeden Fall in Ordnung, fehlerfrei. Die paar Hundertstel wären vielleicht noch drin gewesen", gesteht Bottas aber. "Es war ja das ganze Wochenende und das ganze Qualifying über sehr eng. Aber das kann ich dann morgen noch machen", kündigt der Finne für das Rennen volle Attacke an.

Bottas: Perfekt für Mercedes, nicht ganz für mich

"Für das Team ist es bis hierher ein perfektes Ergebnis. Für mich selbst ist das Ergebnis ist gut, nicht perfekt. Klar hoffe ich jetzt auch ein gutes Rennen morgen. Wir holen die ganze Saison schon auf. Ich selbst fühle mich gerade sehr wohl im Auto. Wir werden morgen hart racen und versuchen, den Doppelsieg zu bekommen, den wir schon in Baku verdient hatten", schiebt Bottas nach, angriffslustig und auf Wiedergutmachung für sein bitteres Ausscheiden aus.

Für Mercedes insgesamt freut sich der Finne also am meisten. Genauso Niki Lauda bei Sky UK. "Sehr gut. Wir sind wieder da. Wirklich gut. Fantastisch. Beide Autos da vorne. Besser hätten wir es nicht machen können", jubelt der Mercedes-Aufseher.

Niki Lauda: Mercedes ist zurück

Doch warum waren die Silberpfeile überhaupt wieder so stark? "Ich hätte nicht erwartet, dass Mercedes so viel schneller ist", meinte etwa Daniel Ricciardo. Vettel sah es anders: "Wir haben erwartet, dass Mercedes sehr stark sein würde." Ferrari vermutet, dass Mercedes ganz besonders von den in Spanien dünneren Pirelli-Reifen profitiert.

Oder waren es im Qualifying doch eher die deutlich kühleren Temperaturen? Bottas winkt ab. "Ich denke nicht. Wir waren gestern schon bei wärmerer Strecke auch sehr stark. Ich denke nicht, dass das viel verändert hat. Es ändert nur die Herangehensweise, weil die Reifenfenster ja so klein sind. Da musst du sie einfach treffen", so der Finne.