Die Formel 1 startet 2019 mit großer Wahrscheinlichkeit ein zweites Mal in den USA. Am Donnerstag gab die Stadtkommission von Miami grünes Licht für offizielle Verhandlungen mit dem kommerziellen Rechteinhaber der F1, Liberty Media.

Zuvor hatte einer der Stadtkommissare bereits die Pläne für das Streckenlayout enthüllt - und dafür unzählige Reaktionen geerntet. Von Bürgern Miamis, von Fans, Journalisten und jetzt auch von Formel-1-Fahrern. Doch die fallen nicht unbedingt prickelnd aus.

Hamilton: Miami supercool, aber Layout!? Eh!

Schon nach Veröffentlichung der Grafik meldete sich Weltmeister Lewis Hamilton in den Sozialen Medien wenig begeistert zu Wort. "Lasst mich das gestalten", so Hamilton. Im Vorfeld des Spanien GP in Barcelona legte der Mercedes-Fahrer nun nach - und bestätigte nochmals sein offenbar durchaus ernst gemeintes Angebot.

"Miami ist ein supercooler Ort und ich war echt sehr, sehr gespannt, davon zu hören. Und dann sah ich das Streckenlayout und dachte mir: eh ...", so Hamilton. "Ich denke, das könnte viel mehr Spaß machen. Ich will keine Schlüsse ziehen bevor wir da überhaupt gefahren sind, aber falls es die Zeit gibt und jemand auf mich zukommen möchte oder auf irgendeinen der Fahrer, dann bin ich sicher, dass wir einen guten Einblick geben könnten, wie das Layout gerade ist und wie es besser gemacht werden könnte."

Bottas widerspricht Hamilton: Ist doch cool

Dabei sieht sich Hamilton vor allem selbst ganz weit vorne. "Ich kenne Miami ziemlich gut. Es gibt einige bessere Orte, an denen man die Strecke platzieren könnte", so Jetsetter Hamilton. Doch der Weltmeister gibt die Hoffnung nicht auf: "Ich fürchte mich vor einem Straßenkurs wie wir ihn in Valencia hatten. Das war echt kein tolle Straßenkurs. Es kann ein Flop oder ein Treffer sein, vielleicht ist es ja ein Knaller."

Andere Fahrer waren da schon positiver. Etwa Hamiltons Teamkollege. "Ich habe die ersten Layouts gesehen und ich finde, dass es cool ausschaut", so Valtteri Bottas. "Ich drücke die Daumen, dass es klappt. Ich denke, das wäre gut für die Formel 1. Als Fahrer willst du natürlich immer gute Kurse - der Austragungsort ist dann immer noch ein Bonus", ergänzt der Finne, von der Stadt Miami an sich offensichtlich genauso angetan wie Hamilton.

Grosjean: Bahrain sieht auch langweilig aus, bringt tolles Racing

Zumindest hier sind sich die Mercedes-Fahrer also einig. Keine richtige Meinung hat bisher Romain Grosjean. "Es ist schwierig, das Layout zu kommentieren", meint der Haas-Fahrer. "Wenn du dir zum Beispiel Bahrain ansiehst, könntest du denken, dass es langweilig ist. Aber wenn du dort Rennen fährst, ist das Racing großartig. Und Miami - die Brücke hoch und runter - warum denn nicht? Und sie haben eine große Haarnadel für Überholmanöver", gibt sich Grosjean letztlich sogar richtig positiv.

McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne gibt sich kritischer. "Ich kann es mir schwer vorstellen, aber wenn ich mir nur die Form des Layouts anschaue, dann sieht es für mich nicht sehr attraktiv aus. Vielleicht können wir da noch was ändern", so der Belgier, bald sicher Teil der Streckendesign-Arbeitsgruppe um Chef-Architekt und Neu-Tilke Lewis Hamilton.