Sergio Perez feierte beim letzten Rennen in Baku sein achtes Podium in der Formel 1. Für Force India war es ein wichtiges Lebenszeichen im Kampf um die Spitzenposition im Mittelfeld. Der Erfolg des Mexikaners war für einen allerdings nicht nur eine schöne Überraschung. Teamkollege Esteban Ocon hätte gerne anstelle von Perez auf dem Treppchen gestanden.

"Für mich ist das eine sehr bittere Pille", so der Mercedes-Junior, der Perez in Aserbaidschan zum zweiten Mal in dieser Saison im Qualifying bezwungen hatte und als Siebter ins Rennen gegangen war. Nach drei Kurven endete sein Rennen jedoch nach einer Kollision mit Kimi Räikkönen in der Mauer.

"Es war sehr schade, dass ich in der ersten Runde schon draußen war. Es war mit Sergio auch am Start schon eng und das hätte schrecklich ausgehen können, denn wir hatten die Pace um konkurrenzfähig zu sein", erklärt Ocon weiter, der im Gegensatz zu seinem Teamkollegen in der Königsklasse noch nie auf dem Podium stand.

Ocon will erstes Formel-1-Podium noch 2018 nachholen

Etwas, das er am liebsten schnellstmöglich erledigen will. "Das will ich definitiv noch", bekräftigt der 21-Jährige. "Ich denke, wir werden unsere Chance noch bekommen. Wir wissen, nicht, was diese Saison noch alles passieren kann." Schlussendlich war aber auch in Baku das Teamergebnis für ihn durchaus positiv: "Das haben wir gebraucht."

"Es ist für mich zwar bitter, aber für das Team ist es natürlich großartig. Letztendlich hatten wir mit diesem starken Wochenende ein Comeback. Wir hatten eine großartige Pace und haben einen Schritt gemacht", so Ocon weiter, der mit Perez in Baku dafür sorgte, dass Force India erstmals in der Saison 2018 wieder die vierte Kraft im Feld war.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Spanien GP (06:18 Min.)

Perez schreibt Geschichte und überholt mexikanische Formel-1-Legende

Der Stallgefährte ist nach seinem überraschenden Podestbesuch von Baku auch in Barcelona noch angetan. "Es war ein unglaubliches Resultat für uns, besonders in diesem Jahr. Es war so schwierig seit dem Saisonstart", erklärt Perez. "Tatsächlich waren das meine ersten Punkte in diesem Jahr, das war also ein riesiger Boost für das Team."

Das nächste Edelmetall für den 28-Jährigen war aber auch persönlich ein kleiner Meilenstein. "Dieses Podium bedeutet mir sehr viel. Es war das achte Podest meiner Karriere, aber jetzt bin ich auch der mexikanische Fahrer mit den meisten Podiums. Das bedeutet sehr viel, denn natürlich ist Pedro Rodriguez in unserem Land ein großer Name", verweist er auf seinen 1971 verstorbenen Landsmann.

Pedro Rodriguez war in den 1960er Jahren zusammen mit seinem jüngeren Bruder Ricardo Rodriguez Mexikos große F1-Hoffnung. Pedro absolvierte bis zu seinem tödlichen Unfall bei einem Sportwagenrennen auf dem Norisring immerhin 55 Starts in der Formel 1, unter anderem für Ferrari, Lotus und BRM. Dabei gelangen ihm zwei Siege.

Ricardo hingegen starb im Alter von nur 20 Jahren hinter dem Steuer seines Lotus, als er 1962 beim Training zum Mexiko GP verunfallte. "Das mit ihm zu teilen ist eine massive Belohnung für meine Karriere", so Perez über den Platz neben Pedro Rodriguez in den Geschichtsbüchern der Formel 1.