Beim fünften Rennen der Formel-1-Saison 2018, dem kommenden Spanien GP in Barcelona, bringt F1-Reifenlieferant Pirelli erstmals eine neue Art von Reifen dünner Konstruktion. In Barcelona steht den Teams mit Supersoft, Soft und Medium ohnehin schon ein um zwei Stufen weicheres Sortiment als in den Vorjahren zu Verfügung, bezieht man die 2018 insgesamt weicheren Walzen ein.

Doch nach den Eindrücken der Testfahrten sind die Reifen der Italiener für den Spanien GP auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nun auch noch eine gute Ecke dünner, genauer gesagt 0,4 Millimeter.

Dünnere Reifen auch in Frankreich und Silverstone

Damit reagiert Pirelli - nach vorheriger Abstimmung mit der FIA - auf den neuen, sanften und extrem schnellen Asphalt in Montmelo, um so einem Überhitzungsproblem durch die entsprechend starken lateralen Kräfte entgegen zu steuern ohne härtere Mischungen nominieren zu müssen.

Der Hard soll 2018 nur in Notfällen zum Einsatz kommen. Auch beim Frankreich GP in Paul Ricard und beim Großbritannien GP in Silverstone (beide mit ähnlichen Neuasphaltierungen wie Barcelona) werden die so adaptierten Pirelli zum Einsatz kommen.

Erste Reifenwahl mit dünnen Reifen: Williams extrem aggressiv

Nun ist die mit entsprechend größerer Spannung erwartete erste Reifenwahl der Teams unter diesen Bedingungen da. Am Dienstag veröffentlichte Pirelli die Nominierungen der zehn Rennställe.

Dabei sticht sofort Williams heraus: Das Traditionsteam aus Grove hat für den Spanien GP die mit Abstand aggressivste Wahl getroffen. Lance Stroll erhält neun Satz Supersoft, Sergey Sirotkin sogar zehn. Dafür erhält der Russe mit zweimal Medium eine der in Spanien härtesten Mischungen weniger.

Mercedes konservativ wie nie, Ferrari & Red Bull taktieren ähnlich

Heißt auch: Beide Williams-Fahrer bekommen nur einen Satz Soft. Vor dem Hintergrund, dass die F1-Teams die härteste Option im Rennen nach Möglichkeit komplett zu meiden suchen, steht dem Williams-Duo somit kein zweiter Satz Soft zur Verfügung, um diese Mischung im Trainings-Longrun auszuprobieren. Mit der teaminternen Abweichung steht Williams unterdessen fast allein: Einzig Sauber und Haas beschreiten ebenfalls diesen Weg.

Formel 1 2018: So funktioniert die Reifenwahl für die Rennen: (01:12 Min.)

Damit splitten Mercedes und Ferrari - sonst auch Kandidaten - dieses Mal nicht. Anders taktiert wird bei den Top-Teams aber nach wie vor. Erneut besonders weich in das Rennwochenende geht Ferrari, die sieben Mischungen Supersoft gewählt haben. Bei Red Bull sind es sechs, bei Mercedes - wieder konservativer als die beiden Rivalen - gar nur fünf.

Nur Force India glaubt an Medium

Damit sind die Silberpfeile dieses Mal sogar das auch absolut vorsichtigste Team. Nur fünf Satz Supersofts hat sonst niemand. Force India allerdings kommt der Mercedes-Wahl noch recht nahe, liegt zwar bei sechs Supersofts, hat dafür aber als einziger Rennstall gleich viermal Medium geordert.