Formel 1 2018: So verlor Vettel den Sieg in Baku (58:33 Min.)

Max Verstappen geht nicht davon aus, dass Red Bull Racing nach seinem Crash mit Teamkollege Daniel Ricciardo beim Aserbaidschan GP der Formel 1 in Baku teamintern die Daumenschrauben anziehen, sprich in ähnlichen Rennsituationen künftig eine Stallorder aussprechen, wird. Stichwort Rules of Engagement, bekannt von Force India oder Mercedes zu Zeiten der großen Rivalität Lewis Hamiltons und Nico Rosbergs.

Ja, er habe generell durchaus Angst vor Teamorder. "Aber ich glaube, dafür steht Red Bull nicht. Das ist am Ende auch gut", sagt Max Verstappen am Montagabend nach dem Rennen in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" bei ServusTV. "Aber wir müssen natürlich an das ganze Team denken. Das haben wir glaube ich am Ende nicht gemacht", gesteht Verstappen.

Max Verstappen: Team-Crash geht gar nicht

"Es ist natürlich für das ganze Team schlecht, denn wir haben viele Punkte verloren. Und natürlich - ein Crash mit deinem Teamkollegen, das gehört sich nicht so." Deshalb würden er und Ricciardo auch der Aufforderung ihres Teamchefs Christian Horner, sich bei den Mitarbeitern in der Fabrik zu entschuldigen, nachkommen.

Ausgesprochen habe er sich mit dem Australier ohnehin schon. "Ja, natürlich", berichtet Verstappen. "Daniel und ich sind soweit ganz okay. Wir haben natürlich beide eingesehen, dass nicht gut war, was da passiert ist. Sehr schlecht für das ganze Team. Wir hatten schon vorher viele harte Duelle, aber da war alles okay. Hart, aber fair. Wir werden jetzt zum Team nach Milton Keynes gehen und uns entschuldigen."

Verstappen: Keine bösen Folgen für Beziehung zu Ricciardo

Dort wolle er den Red-Bull-Mitarbeiter versichern, dass es keine Wiederholung geben werde. "Ein Crash kann immer passieren, aber das darf es nicht mit deinem Teamkollegen", betont Verstappen. Einen Stresstest für sein Verhältnis zu Daniel Ricciardo würde die Szene nicht bedeuten.

"Nein, nein. Es wurde nachher viel geredet und wir beide waren sehr enttäuscht, ich glaube aber, dass sich an unserem Verhältnis nichts ändern wird", winkt Verstappen ab. "Wir müssen auch positiv bleiben", kommentiert Verstappen, in der Fahrerwertung inzwischen schon 52 Punkte hinter dem neuen WM-Leader Lewis Hamilton.

Verstappen: Red Bull bleibt trotz Doppelausfall optimistisch

In der Konstrukteurswertung fehlen Red Bull sogar 59 Zähler auf den ebenfalls neuen Führenden, Ferrari. Doch Verstappen sieht den WM-Zug noch trotz des auch insgesamt sehr durchwachsenen Saisonstart für Red Bull, besonders aber ihn selbst, nicht abgefahren. "In Barcelona haben wir wieder eine sehr gute Chance, weil wir dort viele Updates ans Auto bekommen. Es sieht ganz gut aus", blickt Verstappen den restlichen mehr als 80 Prozent F1-Saison 2018 optimistisch entgegen.