Kimi Räikkönen sicherte sich beinahe unbemerkt einen neuen Formel 1-Rekord. Durch seinen ersten Podestplatz beim Aserbaidschan GP hat der Finne nun bei 26 verschiedenen Grands Prix auf dem Siegerpodest gestanden. Damit übernahm er die Führung von Michael Schumacher, der bei 25 verschiedenen Rennen einen Podestplatz erzielen konnte.

Gleichzeitig hat Lewis Hamilton mit Michael Schumacher gleichgezogen. Jetzt steht auch der viermalige Weltmeister bei 25 verschiedenen Grands Prix, bei denen er auf das Siegertreppchen durfte. In dieser Saison wird dazu allerdings kein Rennen mehr dazu kommen. Bei allen Grands Prix, die in diesem Jahr noch ausgetragen werden, stand der Brite schon auf dem Podium.

Pos.FahrerAnzahl
1Kimi Räikkönen26
2Michael Schumacher25
2Lewis Hamilton25
4Alain Prost23
4Fernando Alonso23
4Sebastian Vettel23
7Nelson Piquet22
7Nico Rosberg22
9Ayrton Senna20
9Mika Häkkinen20
9David Coulthard20
9Rubens Barrichello20

Für Sebastian Vettel hätte es der 50. Formel-1-Sieg werden können, wenn sich das Rennen anders entwickelt hätte. Das hätte ihm statistisch betrachtet den Formel-1-Titel garantiert. Insgesamt 13 Mal gewann ein Fahrer drei der ersten vier Rennen seit 1990 und jedes Mal wurde dieser Fahrer Weltmeister.

Stattdessen gab es den 63. Sieg für Lewis Hamilton, für den es gleichzeitig der erste in der Saison war. Damit endet für den Briten eine Durststrecke von sechs Rennen ohne Sieg. Zuletzt erlebte er eine solche Serie am Ende der Saison 2013. Damals waren es ganze neun Rennen ohne Sieg in Folge.

Fallende Topspeeds in Baku

Seit dem Debüt der Formel 1 in Aserbaidschan sind die Höchstgeschwindigkeiten immer weiter gefallen. Der Messpunkt auf Start/Ziel gibt zwar nicht die absolut höchste erreichte Geschwindigkeit an, bietet jedoch einen guten Richtwert. Lag der Topspeed 2016 noch bei über 340 km/h, wurden 2017 nur noch 336,4 km/h als höchste Geschwindigkeit gemessen in diesem Jahr waren es sogar nur 329,2 km/h.

Dabei wurde die höchste offiziell gemessene Geschwindigkeit von einem Renault-Motor im Heck des Boliden von Nico Hülkenberg gemessen. Den zweiten Platz teilen sich dann aber wenig überraschend Sergio Perez und Lance Stroll, die beide mit Mercedes-Power unterwegs sind. Aber auch die Höchstgeschwindigkeit der Mclaren war nicht allzu schlecht. Fernando Alonso erreichte 324,6 km/h, war also nicht einmal 5 km/h langsamer als der Bestwert.

Die Topspeeds in Baku

PosFahrerTopspeed
1Nico Hülkenberg329.2
2Sergio Pérez326.2
3Lance Stroll326.2
4Carlos Sainz325.3
5Charles Leclerc325.1
6Daniel Ricciardo325.0
7Fernando Alonso324.6
8Romain Grosjean323.7
9Brendon Hartley322.0
10S.Vandoorne320.7

Auch der Rundenrekord wurde in Aserbaidschan nicht erreicht. Lag die Pole-Zeit im vergangenen Jahr noch bei einer 1:40.593 Minuten, so reichte 2018 bereits eine 1:41.498 Minuten zum ersten Startplatz. Dabei ist jedoch auch zu beachten, dass die Bedingungen aufgrund des geänderten Termins jetzt doch deutlich anders waren.

Kuriose Serien Adé

Lance Stroll hätte sich mit einem schlechteren Ergebnis zu einem Formel-1-Rekord arbeiten können. Bereits dreimal in Folge war der Kanadier auf Platz 14 ins Ziel gekommen. Ausgenommen von Platz 1 hat jedoch kein Fahrer eine bessere Serie als vier identische Plätze in Folge erreichen können.

Nico Hülkenberg war in einer Serie von siebten Startplätzen in Folge. Sechsmal war das seine Startposition. Wegen der Getriebestrafe war das jedoch sehr unwahrscheinlich und trat auch nicht ein. Allerdings hält der Renault-Pilot noch eine weitere längste Serie. Seit Spanien 2015, also 58 Rennen in Folge, kam er immer mindestens in die zweite Runde in der Qualifikation. Die beste Serie von erreichen Q3-Sessions hat Kimi Räikkönen, der dies in Baku zum 34. Mal schaffte.

Für Fernando Alonso geht es mit McLaren weiter bergauf. Zum ersten Mal seit 2014 beendete der Spanier vier Rennen einer Saison in Folge. Seit seiner Rückkehr zu McLaren ist die aktuelle Serie von sieben Punkterennen in Folge zudem auch die längste. Gleichzeitig hat er nach vier Rennen so viele Punkte wie die gesamte Saison 2015 und 2017 zusammengerechnet.

Williams bei Boxenstopps wieder da

Nach einem absolut verpatzten Jahr bei den Boxenstopps ist Williams jetzt wieder da. Mit einer Boxendurchfahrtszeit von 19,737 Sekunden leistete das Team aus Grove bei Lance Stroll den schnellsten Stopp in Baku. Allerdings waren Max Verstappen und Daniel Ricciardo mit ebenfalls unter 20 Sekunden nah dran.

Top-Ten Boxenstopps in Aserbaidschan:

PosFahrerBoxengassenzeit
1Lance Stroll19,737
2Max Verstappen19,765
3Daniel Ricciardo19,925
4Sebastian Vettel20,037
5Valtteri Bottas20,192
6Lewis Hamilton20,377
7S.Vandoorne20,760
8Pierre Gasly20,782
9Brendon Hartley20,809
10Sebastian Vettel20,823

Die fünf längsten Stopps hingegen dauerten alle länger als 30 Sekunden. Vier davon stammen jedoch aus der ersten Runde, als Kimi Räikkönen, Kevin Magnussen, Marcus Ericsson und Fernando Alonso jeweils neben den Reifen auch noch andere Teile am Auto wechseln mussten. Alonso schaffte es am Ende trotz fast einer Minute Standzeit noch in die Punkteränge.

Die Flop-Five der Boxenstopps

PosFahrerBoxengassenzeit
1Kimi Räikkönen30,012
2Marcus Ericsson32,629
3Kevin Magnussen35,608
4Marcus Ericsson44,107
5Fernando Alonso56,710
Formel 1 2018: So verlor Vettel den Sieg in Baku (58:33 Min.)