Haas wurde beim vierten Formel-1-Rennen der Saison 2018 in Baku wieder nicht den eigenen Ansprüchen gerecht. Nachdem es schon im Qualifying schlecht lief, gingen Kevin Magnussen und Romain Grosjean auch im Rennen leer aus. Letzterer leistete sich dabei einen Aussetzer, der in einem haarsträubenden Unfall während der Safety-Car-Phase endete.

"Ein sehr enttäuschendes Ende des Wochenendes. Mehr gibt es da nicht zu sagen", fiel das Fazit von Teamchef Günther Steiner mehr als ernüchternd aus. Während für Magnussen nach einer Kollision in der Startphase ohnehin nur ein Platz in den hinteren Punkterängen in Reichweite schien, roch es für Grosjean während der zweiten Neutralisierung sogar nach einem Top-Resultat. Der Franzose lag zu diesem Zeitpunkt hinter Sergio Perez, der am Ende die Plätze drei belegte.

Statt den ersten WM-Punkten gab es für Grosjean in Aserbaidschan allerdings ein absolutes Debakel. In der 42. Runde setzte er seinen Haas während der Safety-Car-Phase vor Kurve 13 in die Wand. Beim Aufwärmen von Reifen und Bremsen hatte Grosjean die Kontrolle über den Boliden verloren und war auf der rechten Seite in die Streckenbegrenzung geflogen. Feierabend für den Franzosen, der im Funk wie ein Rohrspatz fluchte und wenig später wutentbrannt zu seiner Haas-Mannschaft zurückkehrte.

"Das tut sehr weh und ich will mich beim Team entschuldigen. Wir steckten mitten in einem unglaublichen Rennen. Nachdem wir als Letzter gestartet waren, lagen wir auf Platz sechs. Perez auf dem Podium zu sehen, gegen den ich noch gekämpft hatte, ist für uns alle sehr schmerzhaft. Es lief so gut", erklärte Grosjean seine Enttäuschung über den Ausfall. Doch wie war es überhaupt zu diesem Missgeschick gekommen?

Grosjean: Verstellte Bremsbalance führte zum Crash

"Die Bedingungen waren sehr tricky, es gab viel Wind und das Auto bewegte sich von links nach rechts, mal drückte es und mal nicht", so Grosjean, der den äußeren Bedingungen allerdings nicht die Schuld für den kapitalen Fehler geben konnte. Tatsächlich hatte er selbst mit einer Unachtsamkeit bewirkt, dass der VF-18 plötzlich in die Wand abbog - und wieder einmal waren es die Bremsen

"Ich wärmte meine Reifen auf und kam dabei an einen Schalter, den ich um zwei Positionen verstellte. Als ich die Bremse berührte, war die Bremsbalance nach hinten verstellt. Das hat einfach die Hinterräder blockiert und ich drehte mich", erklärte Grosjean den kleinen Moment der Unachtsamkeit, der sein gesamtes Rennen ruinierte. "Es ist immer hart, so viele Punkte zu verlieren. Besonders dann, wenn du hinter dem Safety Car rausfliegst."

So peinlich Grosjeans Malheur erscheint, alleine ist er mit einem Fehler dieser Art nicht. Schon mehrfach flogen Piloten beim Reifenaufwärmen hinter dem Safety Car oder in der Einführungsrunde ab - allerdings mit weniger schweren Folgen. "Es war nicht das erste Mal, dass das passiert", sagte Rennleiter Charlie Whiting. "Valtteri hat es letztes Jahr in China gemacht. Es war einfach sehr fahrlässig, was soll man dazu noch sagen?"

Magnussen sorgt mit Gasly-Kollision für Bottas-Aus

Magnussen verspielte seine letzte Chance auf WM-Punkte, als er beim Restart in der 48. Runde mit dem Toro Rosso von Pierre Gasly kollidierte. Der Däne fiel dadurch auf den 13. Platz zurück und ging ebenfalls leer aus. Gleichzeitig sorgte der Kontakt zwischen den beiden Gegnern zum Ausfall vom Valtteri Bottas, der in Führung liegend eine Runde später als erster Pilot an der Unfallstelle vorbeikam und sich an den Wrackteilen den rechten Hinterreifen aufschlitzte.