Liegt auf dem Aserbaidschan GP für Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg ein Unfall-Fluch? Es scheint so. Nachdem der Renault-Fahrer bereits 2017 aus aussichtsreicher Position durch einen Fahrerfehler aus dem Rennen in Baku ausgeschieden war, folgt für Hülkenberg bei der 2018er Ausgabe das Déjà-vu.

Es läuft erst die zehnte Runde des F1-Rennens, als es passiert. Plötzlich hängt ein Renault in der Leitplanke von Kurve vier, rollt aus und steht. Es der Emmericher. Nico Hülkenberg hat der Straßenkurs schon zum zweiten Mal in Folge gebissen. Wieder in guter Position. Fünfter ist Hülkenberg, als sein bis dahin starkes Rennen in Baku wieder vorzeitig endet - gerade hatte er sich vom 14. Startplatz nach einer Getriebestrafe schon so weit nach vorne katapultiert.

Nico Hülkenberg: Hinterachse blockiert, Wind Todesstoß

Doch wie konnte das passieren? "Es ist hier wild und einfach verrückt, weil es so eng ist. Ich bin gut gestartet, aber ich habe das Heck am Ausgang von Kurve vier verloren. Damit war mein Rennen dann erledigt. Die Hinterachse hat etwas blockiert, als ich in diese Kurve gefahren bin und der Wind war schwierig. Da hat es nicht mehr viel gebraucht, damit es mich wegschmeißt. Das war unglücklich, aber so ist es manchmal", erklärt Hülkenberg.

Seine Vorgesetzten machen dem Deutschen für den klaren Fahrfehler keinen Vorwurf. "Nico hatte etwas Pech, aber es war letztes Jahr hier sein einziger Fehler und wenn das jetzt auch dieses Jahr sein einziger Fehler bleibt, dann wird ihm das mehr als vergeben sein", sagt Renault-Teamchef Cyril Abiteboul.

Carlos Sainz holt bestes Renault-Ergebnis seit F1-Rückkehr

So milde gestimmt ist der Franzose jedoch auch, weil er trotz des Ausfalls seiner 2018 bislang klaren Teamspitze dennoch jubeln durfte: Carlos Sainz fuhr als Fünfter das beste Resultat Renaults seit dem Formel-1-Comeback als Werksteam 2016 überhaupt ein. Somit holte in Baku erstmals der Spanier für Renault die Kohlen aus dem Feuer.

"Ich bin richtig glücklich, dieses Rennen hat Spaß gemacht. Vor allem der erste Stint war sehr stark, ich konnte beide Red Bull auf der Strecke überholen", kommentiert Sainz die Startphase, in der sich viele Zuschauer die Augen rieben. Wie Pfeile flogen die Renault, beide auf Ultrasoft gestartet, durchs Feld, auch Hülkenberg lag vor beiden Red Bull.

"Das ist ein positives Ergebnis für das Team, um jetzt in starker WM-Position nach Europa zu fahren. Jetzt muss ich mit meinen Ingenieuren hart weiterarbeiten, um mir das Auto noch besser auf den Leib zu schneidern", ergänzt Sainz. "Ein tolles Ergebnis. Es kam aber durch besondere Umstände, das müssen wir eingestehen. Aber es ist noch immer sehr positiv. Carlos ist ein sehr erwachsenes Rennen gefahren", jubelt Abiteboul. "Insgesamt ein sehr gutes Wochenende. Wir haben wieder eine Handvoll Punkte geholt und mehr als McLaren."