Unfassbarer Aserbaidschan GP 2018 für Red Bull: Das gesamte Rennen über bekriegten sich Daniel Ricciardo und Max Verstappen aufs härteste, in Runde 39 eskalierte der Kampf und gipfelte in einer Kollision in Kurve eins.

Ricciardo war sichtlich der schnellere der beiden Red Bulls und saugte sich im Windschatten hinter Verstappen an. Der verteidigte seine Position vehement, zuckte nach rechts. Ricciardo reagierte und ging auf die Innenbahn, doch Verstappen ging sofort wieder zurück auf die Linie.

Ricciardo, der offenbar ein Ausbremsmanöver plante, konnte nicht mehr ausreichend verzögern und rutschte in der Bremszone von Kurve eins ins Heck von Verstappen. Beide Red Bulls landeten anschließend in der Auslaufzone von Kurve eins, für beide war das Rennen mit kaputten Autos beendet.

Der Unfall hatte eine Vorgeschichte: Das gesamte Rennen über bekriegten sich Verstappen und Ricciardo. Ricciardo konnte seine Position nach dem Start verteidigen, Verstappen ging allerdings nach der ersten Safety-Car-Phase vorbei.

Anschließend war Ricciardo der offenbar schnellere Pilot, zeigte mehrmals beherzte Überholversuche. Verstappen allerdings verteidigte vehement, teilweise etwas heftig für ein Duell unter Teamkollegen.

Unmittelbar vor ihren Boxenstopps gelang Ricciardo schließlich der Überholversuch. Ricciardo kam anschließend als erster der Red Bulls und holte sich die Ultrasofts. Eine Runde später kam auch Verstappen, kam anschließend aber wieder vor Ricciardo raus.

Baku-Crash: Das sagen Verstappen und Ricciardo

In den anschließenden TV-Interviews traten die beiden Piloten mehr auf die Bremse als im Auto. "Natürlich war es am Anfang schwierig, Grip in die Reifen zu bekommen. Danach war es besser. Ich hatte viele harte Duelle mit Daniel, ich glaube es war fair. Es ist schade, dass wir am Ende zusammengekommen sind. Es ist schlecht für das ganze Team, so etwas sollte normalerweise nicht passieren."

Auch Daniel Ricciardo versuchte eine klare Aussage zum Crash mehr zu verhindern als den Crash selbst: "Das ist das Letzte, was du willst. Ich kann mich nur beim Team entschuldigen. Ich will mich dazu nicht äußern. Wir kommen in diesem Rennen mehrmals in diese Situation. Mal war ich innen, mal außen, mal bin ich vorbeigekommen, mal nicht. Dann ging der Platz relativ schnell aus. Ich überlasse die Beurteilung aber den Fans und Journalisten."

Marko: Werden Maßnahmen ergreifen

Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko anschließend am RTL-Mikrofon: "So etwas darf nicht passieren. Wir haben gerade auf Ultrasoft gewechselt, da wäre noch einiges drinnen gewesen. Beide müssen so viel Hirn haben, dass sie nicht ein eine solche Situation kommen. Beide waren beteiligt, da gibt es keine Schuldzuweisung."

Konkrete Sanktionen hat Marko noch nicht im Kopf: "Es wurde zuvor auch schon alles durchbesprochen, aber scheinbar muss man andere Maßnahmen ergreifen. Wir werden uns etwas überlegen."