Die Formel 1 ist immer für eine Überraschung gut. Jetzt sorgt Reifenhersteller Pirelli für eine etwas kuriose Neuigkeit: Für drei Rennen der Formel-1-Saison 2018 kommen spezielle, dünnere Reifen zum Einsatz.

Beim Spanien GP in Barcelona, beim Frankreich GP in Paul Ricard und beim Großbritannien GP in Silverstone bringt Pirelli Reifen, deren Gummischicht um 0,4 Millimeter dünner ist. Diese Änderung hatte Pirelli extra bei der FIA beantragt, die anschließend die Freigabe erteilte. Eigentlich dürfen Reifen während der Saison nicht geändert werden.

Der Grund für die Änderung ist plausibel: In Barcelona, Paul Ricard und Silverstone liegt ein neuer, extrem sanfter aber sehr schneller Asphalt. Das hat zur Folge, dass die Reifentemperaturen ob der hohen lateralen Kräfte extrem nach oben gehen. Weil der sanfte Asphalt aber für kaum Verschließ sorgt, temperiert sich der Reifen selbst nicht so gut, weil er nur sehr wenig Gummi verliert.

Um das Überhitzungsproblem in den Griff zu bekommen, hat Pirelli die Lauffläche nun 0,4 Millimeter dünner gemacht. Was sich nur marginal anhört, hat tatsächlich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Insgesamt verliert ein Satz Reifen rund ein Kilogramm Gummi. Der Durchmesser bleibt dabei konstant.

Wie extrem die Änderungen durch das Asphaltband sind, zeigte sich schon bei den Testfahrten in Barcelona. Dort sanken die Rundenzeiten stark, die Formel 1 fuhr 2018 rund drei Sekunden schneller als im Jahr zuvor. Davon sollen rund 1,5 Sekunden nur vom neuen Asphalt gekommen sein.

Pirelli: Lieber dünne, als zu harte Reifen

Eine Alternative wäre gewesen, härtere Mischungen zu nominieren. Das allerdings wollte Pirelli nicht. Ziel war es in diesem Jahr, mit weicheren Reifen vermehrt für Zweistopp-Rennen zu sorgen.

Übrigens geht Pirelli diesen Schritt nicht zum ersten Mal: Bereits 2011 und 2012 brachte der italienische Reifenalleinausrüster in Spa und Monza dünnere Reifen. Eine erhöhte Gefahr für Beschädigungen soll dadurch nicht bestehen. "Es gibt ja quasi kaum Verschleiß, also wird die Lauffläche nicht noch dünner", so Pirellis Mario Isola.