Der seit Jahren berühmt-berüchtigte Spezialmodus Mercedes' in Sachen Motor-Mapping für das Qualifying der Formel 1 erhitzt auch zum Start der F1-Saison 2018 einmal mehr die Gemüter. Inzwischen hat er sogar einen Spitznamen: Party-Mode.

So cool der neue Nickname klingt, so wenig gefällt das, was sich dahinter verbirgt, dem neben Ferrari größten Konkurrenten von Mercedes: Red Bull Racing. Zu gewaltig sei der Mercedes-Vorteil durch den Party-Modus für die Power Unit im Qualifying. Das mache die Konkurrenz chancenlos, den Sport langweilig, vorhersehbar.

Max Verstappen: Mercedes-Modus kräftiger Unterschied

"Sie gewinnen damit fünf, sechs Stundenkilometer. Das ist schon ein ordentlicher Unterschied. Es ist ziemlich klar, dass sie im Qualifying hochdrehen", sagt Max Verstappen in Bahrain zu Motorsport-Magazin.com. "Aber das ist in der V6-Hybrid-Ära sowieso schon immer so gewesen und keine neue Geschichte."

Frustriert von dieser Realität stellten die Oberen des Red-Bull-Teams rund um Teamchef Christian Horner und Motorsportberater Dr. Helmut Marko in der britischen Presse zuletzt sogar den Vorschlag in den Raum, Motoreinstellungen unter Parc-fermé-Bedingungen zu stellen.

Red Bulls Chefs schlagen vor: Motor-Modi unter Parc fermé stellen

Damit wären Änderungen der Modi ab Beginn der Qualifikation bis Ende des Rennens tabu. Mercedes wäre um seine Spezialität gebracht, da mit Blick sowohl auf Zuverlässigkeit als auch Funktionsweise der Power Unit kaum eine komplette Renndistanz im Party-Mode bestritten werden kann.

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Doch einer im Bullenstall kann sich mit dieser Idee überhaupt nicht anfreunden: Max Verstappen. "Bei mir ist es genauso", kommentiert der Niederländer zwar in Bahrain, ob er den Frust seiner Bosse teile und verstehe. Doch sollte man Mercedes deshalb den Power-Mode de facto gleich verbieten?

Verstappen: Verbot wäre unfair gegenüber Mercedes

"Ehrlich gesagt nicht. Sie machen da einen besseren Job als alle anderen. Warum sollte man es ihnen wegnehmen? Das wäre ihnen gegenüber nicht fair", widerspricht Verstappen. "Es ist höchstens an der Formel 1, die Regeln so zu verändern, um es vielleicht schwieriger zu machen, so etwas überhaupt zu entwickeln."

Verstappen weiter: "Sonst müssten wir höchstens alle den gleichen Motor fahren, aber ich denke nicht, dass das irgendjemand möchte. Aber es sollte jetzt auf keinen Fall verboten werden, nur weil Mercedes so konkurrenzfähig ist."