Die Formel 1 schafft 2018 die Grid Girls ab. Diese Nachricht von den F1-Bossen Liberty Media erschütterte in der sonst weitgehend ruhigen Winterpause viele Fans, Fahrer, Experten und Co. Widerspruch regte sich schnell und von vielen Seiten. Die kurz darauf durch Liberty Media bekannt gegebene Alternative der Grid Kids besänftigte zumindest manche Gemüter wieder etwas.

Doch so richtig verdaut hat längst nicht jeder das Aussperren der Girls aus den Startaufstellungen der Formel 1. Und so regt sich jetzt nicht nur Widerspruch, sondern auch der erste echte Widerstand. Woher er kommt? Vom traditionsreichsten Grand Prix der Königsklasse überhaupt, aus Monaco.

Monaco verteidigt Girls: speziell ausgebildet & bezahlt

Der Veranstalter des Rennens in Monte Carlo, der altehrwürdige Automobile Club de Monaco, will sich mit dem Tabu der Girls nicht abfinden und auch 2018 weiter auf Mädels im F1-Paddock setzen. Selbst in Monaco kann das Verbot der Mädels mit den Nummerntafeln aber nicht umgangen werden.

Verzichten soll in Monaco trotzdem niemand auf die Ladies im Fahrerlager. "Auf keinen Fall", sagt Michel Boeri, Präsident des Automobilclubs der südfranzösischen Lokalzeitung 'Nice Matin'. "Unsere amerikanischen Freunde gehen davon aus, dass es die weiblichen Gefühle verletzen könnte, wenn man junge Frauen beschäftigt, um Schilder zu tragen. Unsere Hostessen absolvieren aber Model- und PR-Schulen. Sie treten während des Grand Prix bei Veranstaltungen auf, die dem Rahmen ihrer Ausbildung entsprechen. Und sie werden dafür bezahlt", rechtfertigt Boeri den Einsatz.

So umgeht Monaco das Grid-Girl-Verbot in der F1

"Wir verlangen von ihnen ein vorbildhaftes Verhalten. Sie müssen sich elegant präsentieren und Monaco vertreten." In diesen Zeilen schwingt es bereits mit: Echte Grid Girls mit den Startnummer-Tafeln darf es auch in Monaco 2018 nicht mehr geben. Doch hat der Automobile Club de Monaco noch mehr als genug andere Einsatzmöglichkeiten im Blick. Boeri: "Die Mädchen werden da sein, ohne Schilder sicher, aber als Kommunikations-Hostessen. Sie sind hübsch und gehören zur Landschaft der Formel 1. Warum um alles in der Welt sollte ich 30 Mädchen daran hindern, ihren Lebensunterhalt zu verdienen?"

Update: 18:00 Uhr: Waren die Aussagen aus Monaco nur der Zünder für einer ganze Grid-Girl Rebellion? Jetzt haben sich auch die Chefs des Russland GP mit ähnlichen Ansagen gemeldet. Dimitri Kosak, Vize-Ministerpräsident Russlands und Verantwortlicher für den Grand Prix von Sochi, zur Nachrichtenagentur Interfax: "Wenn wir zur Übereinstimmung kommen können, werden wir diese Tradition wiederbeleben." Kosak erklärt auch gleich, warum es für den Russland-GP so wichtig wäre: "Unsere Girls sind die Schönsten."

Übrigens: Neben der MotoGP bleibt auch die DTM den Grid Girls weiter treu. "In der DTM werden auch 2018 Grid Girls fester Bestandteil der Startaufstellung sein", bestätigte die ITR Motorsport-Magazin.com.