Schlechter Auftakt in die Formel-1-Saison 2018 für Daniel Ricciardo: Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Australien wird der Red-Bull-Pilot das erste Strafen-Opfer der neuen Saison. Ricciardo wird in Melbourne um drei Startplätze nach hinten versetzt.

Grund für die Strafe ist ein Vergehen im 2. Freien Training. Die Session wurde wegen eines losen Kabels auf Start und Ziel unterbrochen, die rote Flagge wurde geschwenkt, alle Piloten mussten zurück an die Box. Ricciardo fuhr allerdings zu schnell.

Bei Rot gelten wie in VSC-Phasen bestimmte Zeituntergrenzen für die Minisektoren. Das Steuergerät gibt jedem Pilot eine sogenannte Delta-Zeit auf das Display. Der Fahrer weiß somit genau, ob er gerade zu schnell oder zu langsam unterwegs ist. Beendet er einen Minisektor zu schnell, hat er noch im nächsten die Möglichkeit, seinen Fehler zu korrigieren.

Ricciardo allerdings fuhr in den beiden letzten Minisektoren zu schnell. Ein technischer Fehler lag nicht vor, Ricciardo begründete das Vergehen bei den Stewards damit, das Display falsch gelesen zu haben.

Bitter für Ricciardo: Die Regel wurde erst in diesem Jahr eingeführt. Er fuhr zwar schneller als erlaubt, verlangsamte aber trotzdem deutlich. Laut Daten fuhr er in Kurve 12 ganze 175 Stundenkilometer langsamer als in der Runde zuvor, auch in den folgenden Kurven ging er deutlich vom Gas.

Ricciardo hält sich an Sporting Code, aber nicht ans Reglement

Damit genügte er zwar Anhang H des Internationalen Sporting Codes, allerdings nicht dem neuen Zusatz in Artikel 31.6 des Sportlichen Reglements. Genau dieser Zusatz schreibt seit dieser Saison die Delta-Zeiten unter roter Flagge vor.

Die Strafe wäre allerdings deutlich härter ausgefallen, hätte Ricciardo nicht trotzdem so deutlich verlangsamt. Für ein Vergehen unter Rot kam der Lokalmatador noch glimpflich davon, die FIA wollte in solchen Fällen strenger vorgehen. Eine Gefahr bestand bei Ricciardos Geschwindigkeit allerdings nicht mehr, deshalb kommt er mit drei Strafplätzen und zwei Strafpunkten davon.