Nico Rosberg ist in der Formel 1 2018 so gefragt wie seit seinem gewonnen Weltmeister-Titel 2016 und dem folgenden F1-Rücktritt nicht mehr. Bei RTL beerbt er gemeinsam mit Timo Glock Niki Lauda als TV-Experten. Noch dazu sicherten sich auch die britischen und italienischen Ausgaben von Sky vereinzelte Dienste des Deutschen.

Bei der Bekanntgabe in seinem Antrittsvideo für Sky Sports F1 UK äußert sich Rosberg bereits mit ersten Prognosen für die Saison 2018. Der Weg zum WM-Titel führt für den ehemaligen Mercedes-Fahrer nur über einen. Seinen eigenen schärfsten Rivalen aus Silberpfeiltagen, Lewis Hamilton. "Lewis ist der absolute Favorit, natürlich", sagt Rosberg.

Nico Rosberg: Hamilton Favorit, Mercedes eine Macht

Doch Rosberg erwartet, dass sein Nachfolger Valtteri Bottas dem Briten 2018 mehr einheizen kann als in dessen Debütsaison bei Mercedes. Rosberg: "Ich hoffe, dass Valtteri dieser Jahr näher dran sein kann, denn vergangenes Jahr hat er schon einige wirklich große Glanzlichter gesetzt. Aber es hat einfach an Konstanz gefehlt."

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2018 könne sein Finnland-Buddy genau das verbessern. "Ich denke, dass er noch weiter nachlegen kann und sehr, sehr nah heran kommen kann", sagt Rosberg. Der Deutsche hofft sogar auf einen ähnlich engen Kampf wie er sich selbst mit Hamilton geliefert habe. "Das ist doch, was wir sehen wollen. Wir wollen dort einen richtig guten internen Kampf."

Rosberg: Vettel nach Bottas wieder erster Hamilton-Herausforderer

Den hält Rosberg offenbar auch deshalb für so wichtig in Sachen Spannung, weil Mercedes nach wie vor Favorit sei. "Ich hoffe zwar, dass Ferrari und Red Bull wieder näher an Mercedes herankommen, aber es wird schwer. Mercedes ist eine absolute Macht, deren Level ist unglaublich beeindruckend", so Rosberg, jetzt als RTL-Experte, ebenfalls im Antrittsinterview.

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Für Spannung soll nach dem Geschmack des Formel-1-Weltmeisters von 2016 dann aber doch nicht nur das, der Teamkampf bei Mercedes, allein sorgen. "Sebastian muss dann einfach der nächste große Herausforderer von Lewis sein", sagt Rosberg. "Für Kimi wird es nicht so leicht, wenn man sich das vergangene Jahr ansieht. Aber vielleicht kann er dieses Jahr noch etwas mehr finden. Hoffentlich ist das der Fall."

Nico Rosberg: Diese eine Hamilton-Schwäche gilt es zu nutzen

Dann gebe es auch noch Red Bull. "Bei denen hängt es dann vom Auto ab. Wenn das Auto gut ist, dann sind die beiden zwei der aufregendsten Aktien und wenn die vorne sind, dann spielt sich immer Action ab", frohlockt Rosberg. Doch ob Bottas, Ferrari-Fahrer oder Red-Bull-Piloten - für Rosberg reicht einfach nichts heran an Lewis Hamilton.

Selbst musste Rosberg das bei Mercedes zwei Mal klar am eigenen Leib erfahren. Sowohl 2014 als auch 2015 unterlag er seinem Teamkollegen, im letzteren Fall sogar klar. Erst und einzig 2016 gelang es Rosberg mit einem Kraftakt schließlich, seinen Stallrivalen bei Mercedes zu bezwingen. Wie? Rosberg hatte akribischer denn je an seiner eigenen Form gefeilt, noch dazu größeres Technik-Pech in der anderen Garage par Excellence ausgenutzt.

Auf genau dieser Basis erteilt Rosberg allen neuen Widersachern Lewis Hamiltons deshalb jetzt einen Rat, wie der vierfache Weltmeister zu schlagen sei. "Die Schwäche, die Lewis hat, ist ein bisschen Inkonstanz. Er hat diese Phasen wenn er einfach nicht voll da ist", sagt Rosberg. Das gelte es zu nutzen.

Rosberg: "Wenn du in diesen Phasen zuschlagen kannst und echt das Maximum daraus machst, dann kannst du ihn für eine Weile länger unten halten. Du musst absolut das Maximum herausholen, Sebastian hat das vergangenes Jahr schon ganz gut gemacht."

Rosberg: Perfektion, sonst Game Over

Genauso Bottas, der immer als Hamilton schwächelte da war - Monaco, Russland als Beispiele. Doch hatte genau derselbe Bottas riesige Probleme als Hamilton in seine gegenteilige Phase kam, nach der Sommerpause im perfekten Flow Sieg an Sieg reihte. "Wenn Lewis seine guten Wochenenden hat, dann ist er so gut wie unschlagbar. Er ist unglaublich schnell und vielleicht der Beste da draußen", sagt Rosberg.

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Langfristig könne man den amtierenden Formel-1-Champion deshalb nur mit einem Mittel bezwingen. "Der einzige Weg, Lewis zu schlagen, ist, bei wirklich allem 100 Prozent abzuliefern, die perfekte Saison hinzulegen. Sonst besteht keine Chance", stellt Rosberg klar.