Formel 1 2018, Australien: Die Brennpunkte zum F1-Saisonstart (05:10 Min.)

Endlich ist es soweit: Die Formel 1 steht wieder in den Startlöchern. Kurz vor dem Saisonstart 2018 auf dem Albert Park Circuit in Melbourne blickt Motorsport-Magazin.com auf die brennendsten Fragen und Themen zum F1-Wochenende beim Australien GP.

Ferrari und Red Bull fordern Weltmeister Mercedes

Was könnte die Fans mehr beschäftigten? Die erste und wichtigste aller Fragen beim Saisonstart 2018 ist jene nach dem ersten Kräftemessen. Welches der drei Top-Teams beweist sich in Melbourne in bester Frühform?

Mercedes erwies sich beim Wintertest erneut als Kilometer-Monster. Defekte bei den Silberpfeilen? Eine Unbekannte. Noch dazu beeindruckte Mercedes auf den Rennsimulationen. Bestzeiten setzten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas nicht, nutzten allerdings auch nie den weichsten Reifen und lagen bereinigt um die Deltas zwischen den Mischungen sogar in Führung.

Das beiseitegelassen diktierte allerdings Ferrari die rohe Pace. Sebastian Vettel erzielte die schnellste Testrunde mit einem Alltime-Rekord in Barcelona, Kimi Räikkönen bestätigte die Performance an einem anderen Tag bis auf vier Hundertstel. Die Longruns bei Ferrari sahen zumindest nicht viel schlechter aus als bei Mercedes, gegen Ende der Rennsimulationen fiel die Scuderia allerdings mysteriös ab. Probleme mit einem zu hohen Spritzverbrauch?

Vettel selbst nannte jedoch noch einen anderen Hintergrund der starken Vorstellung der Konkurrenz, auch von Red Bull. "Unsere Konkurrenten - Mercedes und Red Bull - haben für die Simulation ihrer Renndistanz eine Kombination der Reifenmischungen genutzt, die sie so beim Grand Prix nicht verwenden dürfen", meinte Vettel. Das habe das Ergebnis verfälscht.

Apropos Red Bull. Die Bullen scheinen dank der neuen Philosophie, den RB14 dieses Mal früher zu finalisieren tatsächlich auf einem weitaus höheren Level in die Saison zu starten denn je. Zumindest erweckten Max Verstappen und Daniel Ricciardo sowohl auf der Strecke und mit ihren Aussagen diesen Eindruck. Ein nicht unerhebliches Upgrade schon zum Australien GP ließ zuletzt sogar den amtierenden Weltmeister vor RBR warnen.

Enger Fight im Mittelfeld oder Renault-Dominanz?

Das nächste Top-Thema Down Under: Vorne Mercedes, Ferrari und Red Bull, dann lange nichts, dann Renault, dann wieder lange nichts. Doch ist Renault wie von vielen Experten auf diese Weise beschworen tatsächlich die ganz klare vierte Kraft in der Formel 1? Stark sah das Team von Nico Hülkenberg und Carlos Sainz - hochspannend hier auch noch der teaminterne Fight - beim Test aus. Doch es ist Vorsicht geboten.

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Haas lieferte kaum schwächere Resultate, könnte eine klare gelbe Mittelfeld-Dominanz verhindern. Damit nicht genug. Eine unbekannte Größe bildet unterdessen Force India. Der VJM11 wird in Australien die größte Wundertüte der Formel 1 darstellen. Zum Test brachte Force India nur ein Interimsauto, war damit entsprechend noch nicht auf Pace. Wie viel geht, mit komplett herunter gelassenen Hosen? Erhalten Sergio Perez und Esteban Ocon erneut eine Waffe, um P4 ein zweites Mal zu verteidigen?

Im besten Fall bietet sich uns in Melbourne neben dem erwarteten Dreikampf an der Spitze damit auch direkt dahinter ein Trio, das sich spektakulär um die Verfolger-Krone bekämpft.

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Verhindert McLaren die große Blamage?

Potentiell wäre gar ein Vierkampf drin. Eigentlich wollte auch McLaren dort mitmischen. Ganz eigentlich sogar in noch ganz anderen Regionen, sehr viel weiter vorne. Doch auch ohne Honda ging beim Test so gut wie nichts. Die Japaner waren weg, die Defekte geblieben. Auch mit Renault, die allerdings für den Großteil nicht verantwortlich zeichneten. Das musste sich McLaren selbst ankreiden.

Stellt sich keine sofortige und deutliche Besserung ein, könnte McLaren in Australien gar die ganz große Blamage blühen: Die Schmach, von Honda besiegt zu werden. Deren neue Power Unit lief im Heck des Toro Rosso nämlich tadellos. Plötzlich war Honda nicht nur zuverlässig, sondern auch noch schnell. McLaren hatte man auch in der Topspeed-Wertung locker im Griff.

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Weiße Weste oder rote Laterne: Williams vs. Sauber?

Bleiben nur noch zwei Teams übrig - beide ganz in Weiß. Die Rede ist von Williams und Sauber, die gemeinsam ideal zum letzten großen sportlichen Brennpunkt zum Auftakt passen. Kurz gesagt geht es um die bittere Frage: Wer ist schlechter?

Williams stand bei den Testfahrten völlig neben sich, der FW41 wirkte nervös, schwierig zu beherrschen. Gute Zeiten? Fehlanzeige. Noch dazu das nur von den Wenigsten hoch angesehene Fahrer-Duo Lance Stroll und Sergey Sirotkin. Selbst Ersatzmann Robert Kubica zeigte sich wenigstens auf Augenhöhe mit dem Stammpersonal. So bitter es für Technikguru Paddy Lowe auch ist: Mit dem ersten Williams, für den er wirklich voll verantwortlich zeichnet, scheint so schnell nur wenig zu gehen.

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Bei Sauber sieht das (noch) ähnlich aus. Die Schweizer mit neuem Alfa-Anstrich teilen nicht nur die Farbe der Lackierung mit Williams, sondern auch die Ausgangsbasis. Sogar noch mehr als die Truppe aus Grove krempelten die Hinwiler ihren Boliden aus dem Vorjahr massiv um. Potential stecke jede Menge auch drin im C37, versicherten die Sauber-Fahrer. Doch dürfte es noch dauern, all das auch wirklich zu verstehen, um es auf der Strecke in Zeit und Pace umzumünzen.