Voll auf Kurs ist das neu formierte Alfa Romeo Sauber F1 Team bei den Testfahrten der Formel 1 in Barcelona für die neue F1-Saison 2018 zwar noch nicht. Zum Auftakt der zweiten Testwoche in Spanien fuhr Marcus Ericsson den C37 mit 1,3 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit Sebastian Vettels auf Platz 11 von 13 im Klassement.

Doch schon der Blick auf die Rundentabelle liefert einen Hoffnungsschimmer. Mit 120 Umläufen war der Schwede drittfleißigster Fahrer des Tages. Allerdings teilten sich die Renault- und Mercedes-Piloten die Aufgaben, sodass Sauber in der absoluten Kilometertabelle auf Rang fünf zurückfällt.

Sauber: Vorgänger war am Peak

Für die Schweizer jedoch noch immer ein respektables Ergebnis - und genau das Resultat, wo man sich auch 2018 am liebsten in Sachen Performance sehen würde: mitten drin im Mittelfeld.

"Wir wollen im Mittelfeld sein. Da ging es schon in den letzten Jahren eng zu, innerhalb weniger Zehntel. In dieser Gruppe wollen wir jetzt auch sein", so Ericsson am Dienstagabend in Barcelona. Genau dafür liefere der Sauber C37 endlich auch die schlagenden Argumente. Ericsson ist hellauf begeistert von seinem neuen Arbeitsgerät.

"Das letztjährige Auto war an seinem Peak. Damit konnten wir nichts mehr finden", sagt der Sauber-Pilot zu Motorsport-Magazin.com. Genau deshalb startete Sauber im Winter auch eine Revolution, legte ein völlig neues Konzept für den neuen Boliden vor. Laut Ericsson bereits jetzt mit Erfolgs.

Formel-1-Autos 2018 im Technik-Check: Alfa Romeo Sauber C37: (02:27 Min.)

"Wir haben von Null angefangen und jetzt fühlt es sich alles anders, auch die Power Unit ist ein klarer Schritt nach vorne. Jetzt steckt viel mehr Potential im Auto", jubelt der Schwede fast schon über das Sauber-Chassis und einen endlich wieder aktuellen Motor im Heck zugleich.

Neues Sauber-Konzept bringt ganz neues Fahrgefühl

"Das Auto verhält sich jetzt einfach etwas anders, es ist ein anderes Gefühl im Auto. Über Nacht haben wir heute auch noch Teile aus Hinwil bekommen und auch diese Upgrades waren ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es ist sehr ermutigend, dass wir da sofort Fortschritte sehen. Zudem spricht das für die Korrelation mit dem Windtunnel", schwärmt Ericsson.

Besonders freut sich der Schwede darauf, mit dem C37 2018 endlich mal so richtig beweisen zu können, was in ihm steckt. " Ich hoffe, dass ich jetzt wirklich mal in einem Auto sitze, mit dem ich auch zeigen kann, was ich wirklich kann", so Ericsson. Bis dahin sei allerdings noch durchaus viel zu tun. Denn so gut erster Eindruck und so groß das Potential des neuen Saubers für Ericsson auch sind, sieht der Schwede noch immer viel Arbeit.

Setup, Balance, Arbeitsfenster: Hier muss Sauber noch schuften

Etwa bei der Setup-Arbeit. "Jede Runde ist wichtig für uns, um das Auto zu verstehen. Es ist eben ein ganz neues Konzept – sowohl mechanisch als auch aerodynamisch", berichtet Ericsson. Genau deshalb war die fast völlig ins Wasser gefallene erste Testwoche besonders für Sauber pures Gift. "Aber wir konnten heute trotzdem schon Abgleich-Tests mit vergangener Woche fahren und haben echte Fortschritte gesehen", so Ericsson über das neue Upgrade des C37 in Woche zwei.

Formel 1-Testfahrten 2018: Die Brennpunkte vor Test-Woche 2: (05:09 Min.)

Ein weiterer Aspekt: Die neuen Pirelli-Reifen, 2018 über alle Mischungen hinweg etwas näher beieinander. "Die Reifen sind immer eine Herausforderung. Aber auch damit war es heute ein erfolgreicher Tag für uns mit den 120 Runden und keinerlei großen Problemen", sagt Ericsson.

"Jetzt müssen wir noch ein paar Setup-Wechsel vornehmen, um alles richtig zu verstehen. Denn wenn wir das Auto ins richtige Fenster bekommen, dann spüre ich jede Menge Potential. Aber heute waren wir noch zu oft außerhalb des Fensters und das ist die Balance schon ganz anders. Aber das ist eben Teil der Lernkurve. Da müssen wir noch weiter scannen, aber wenn wir das schaffen haben wir eine sehr gute Basis dieses Jahr", frohlockt Ericsson.

Eine Basis, auf die sich anders als 2017 auch wieder richtig aufbauen lässt. "Da waren wir eigentlich immer hintendran. Von Anfang an. Selbst als wie das Auto verbessert hatten fühlte es sich noch so an, als würde etwas fehlen. Allein schon wegen der Power Unit. Aber dieses Jahr ist es ein ganz anderes Spiel – von Auto- und von Motoren-Seite", so Ericsson.