McLaren bleibt der Defektteufel auch mit Renault treu: Am zweiten Testtag der Formel-1-Saison 2018 in Barcelona kam Stoffel Vandoorne auf lediglich 37 Runden. Dabei wurde die Session wegen extrem niedriger Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt um eine Stunde verlängert, um den Teams als Ausgleich für die schlechten Bedingungen mehr Zeit zu geben.

Allerdings konnte McLaren die entfallene Mittagspause auf der Strecke nicht wirklich nutzen: Weil sich die Auspuffbefestigung löste, zielten die heißen Abgase auf einen Kabelbaum. Weil davon auch eine Bremsleitung betroffen war, musste McLaren umfangreiche Sicherheitschecks durchführen.

"Die Dinge haben deshalb etwas länger als erwartet gedauert", stöhnte Vandoorne. Schon am Vortag kostete ein Mini-Defekt Teamkollege Fernando Alonso wertvolle Testzeit. Wegen einer defekten Radmutter verlor Alonso das rechte Hinterrad und landete dabei im Kies.

Trotzdem war Vandoorne nach seinem ersten richtigen Einsatz im neuen McLaren-Renault die gute Laune anzusehen. "Die ersten Eindrücke sind sehr positiv, es gibt keine Überraschungen", sagte der Belgier nach Testtag zwei.

Mit 1:20,325 Minuten reihte er sich mit 0,65 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit von Sebastian Vettel auf Rang drei ein. Während Vettel seine Zeit allerdings mit Soft fuhr, hatte Vandoorne schon die Hypersofts aufgeschnallt.

Vandoorne: Fahrbarkeit des Renault-Motors sehr gut

Dabei ging es allerdings weniger darum, in der Zeitenliste zu klettern. Stattdessen griff McLaren schon auf die weichste aller Reifenmischungen, um das schwarze Gold bei knapp vier Grad Lufttemperatur etwas bei Laune zu halten. "Bei den Aero-Runs sind wir außerdem durch die Boxengasse gefahren, da kühlen die Reifen noch mehr ab", erklärt Vandoorne.

Vor allem am Morgen, als das Quecksilber noch am Gefrierpunkt stand, konzentrierte sich McLaren auf Aerodynamik-Tests mit zahlreichen Messgeräten hinter der Vorderachse und Fahrten mit gleichmäßiger Geschwindigkeit.

Den Lobhudeleien seines Teamkollegen in Richtung des neuen Motorenpartners wollte sich Vandoorne zwar nicht ganz anschließen, aber auch er zog eine positive erste Renault-Bilanz: "Es gibt nicht viel darüber zu sagen, es fühlt sich alles schön an. Die Fahrbarkeit ist sehr gut und alle Settings, die wir verändern, passen."