Das Formel-1-Traditionsteam Williams hat am Donnerstag in London seinen F1-Boliden für die Saison 2018 präsentiert. Beim Launch des aggressiv anmutenden FW41 auch mit dabei: Robert Kubica, Entwicklungsfahrer der Truppe aus Grove.

"Es ist für mich eine lange Zeit, dass ich Teil eines Launches war. Das Team arbeitet so hart, Vollgas. Die ganze letzte Zeit, um das Auto so schnell wie möglich zu machen. Jetzt müssen wir warten, was die anderen Teams zeigen", sagt der Pole bei dem Event.

Robert Kubica: Final zurück in Formel 1

Zu einem Stammcockpit, einem echten Formel-1-Comeback hat es für den bei den Fans extrem beliebten Polen zwar nicht gereicht, doch freut sich Kubica, zumindest wieder mehr als nur Gast und Zuschauer zu sein.

"Ich bin zurück in der Formel 1 - in einer anderen Rolle zwar gegenüber der, die ich hatte, als ich 2011 Rennen gefahren bin, aber ich bin permanent zurück im F1-Paddock. Darauf freue ich mich", sagt Kubica beim Saison-Launch des Williams F1 Teams in London.

"Es wird interessant, zu einigen Orten zurückzukehren, an denen ich schon gewesen bin und von denen einige verschiedene Emotionen von unterschiedlichen Momenten meines Lebens wecken werden", ergänzt der Pole.

Ganz leicht werde die Rolle als dritter Mann im Team hinter Lance Stroll und Sergey Sirotkin aber sicher nicht immer. "Manchmal kann es ziemlich schwierig werden, die anderen Rennen fahren zu sehen. Aber ich habe dieses Jahr jetzt eben eine andere Rolle", schildert Kubica.

Williams: Kubica macht schon jetzt einen Unterschied

In seiner neuen Funktion will Kubica Williams jedoch eine möglichst große Hilfe sein. "Es wird sicher eine sehr harte Saison mit vielen Rennen und Dingen, die es zu tun gibt. Ich muss bei meiner Arbeit für das immer auf der Höhe sein", fordert Kubica von sich selbst.

Bislang gelingt genau das dem Polen offenbar exzellent. Zumindest sagt das seine Teamchefin. "Er macht bereits einen Unterschied aus", sagt Claire Willams. Technikguru Paddy Lowe hält ohnehin große Stücke auf Kubica, bestätigt auch in London noch einmal: "Es ist eine gewaltige Ehre, dass er zugestimmt hat, auf seiner Reise zurück in die F1 diese Saison mit uns zusammenzuarbeiten."

Im Saisonverlauf sollte das für Robert Kubica auch den einen oder anderen Einsatz bei Tests und im Training bedeuten. Die ersten Termine bestätigt der Pole jetzt in London. Spanien und Österreich seien bereits fix, so Kubica. Ein weiterer Freitagseinsatz werde noch hinzukommen. "Außerdem mache ich ein bisschen bei den Testfahrten vor der Saison mit und auch bei denen in der Saison", ergänzt Kubica.

Kubica: Wer weiß, was die Zukunft bringt

"Das ist wichtig für mich - diese Chance zu haben, zu fahren. Aber auch der Simulator ist wichtig, damit ich die Verbindung zwischen der realen Welt und diesem Toll herstellen kann." Die Hauptaufgabe sei für ihn immerhin, Williams weiterzuhelfen.

Doch auch für sich selbst sieht Kubica noch immer eine mögliche Zukunft als Formel-1-Stammfahrer. Allerdings weiß der Pole, dass allmählich die Zeit drängt. "Die Uhr tickt, ich bin 33", sagt er. "Vergangenen Winter wurde jede Menge geredet und viele Leute haben Theorien und Bewertungen über mich angestellt. Aber der einzige, der meine Limitierungen und was ich brauche versteht, bin ich selbst."

Zuerst wolle er sich jetzt aber auf seinen Job bei Williams konzentrieren. "Und dann weiß niemand, was die Zukunft bringen mag. Ich bin aber überzeugter denn je, dass ich ein F1-Auto fahren kann - auch wenn die Limitierungen recht groß sind. Klar wäre ich jetzt lieber als Rennfahrer hier. Aber aus etwas anderer Perspektive hätte vor 12 Monaten nicht einmal jemand gedacht, dass ich überhaupt in die Position kommen, ein F1-Auto zu fahren."