Lance Strolls Williams-Team wird am 15.Februar das erste Formel-1-Auto für die Saison 2018 präsentieren. Der FW41 wird in der Königsklasse das zweite Arbeitsgerät des 19-Jährigen sein, dessen Debüt-Performance 2017 nicht unumstritten war. Gegenüber britischen Medien gelobte der Youngster nun Besserung.

"Natürlich habe ich mich im verlauf eines Jahres als Fahrer sehr verändert", versichert Stroll. "Ich habe unheimlich viel gelernt und werde sowohl mental als auch physisch stärker für die neue Saison zurückkehren." Obwohl er in der Gesamtwertung nur drei Punkte hinter seinem erfahrenen Stallgefährten Felipe Massa landete, hagelte es jede Menge Kritik.

Auf der Habenseite konnte Stroll neben dem Abschneiden in der WM den dritten Platz von Baku sowie die viertschnellste Zeit im verregneten Qualifying von Monza vorweisen. Dem gegenüber stand das mit 17:3 deutlich gegen Massa verlorene Qualifying-Duell sowie kaum sichtbare Fortschritte am Samstag.

"Es war wichtig, in der Winterpause zu reflektieren. Ich bin jetzt ein ganz anderer Fahrer als vor einem Jahr. Ich musste an vielen Dingen arbeiten, besonders am Qualifying. Da muss ich besser werden", gibt der Kanadier zu. "Aber ich bin mir sicher, dass ich das werde. Vor mir liegt ein großes Jahr."

Dass er im teaminternen Vergleich besser abschneiden wird als zuletzt, ist zu erwarten. Statt Routinier Massa nimmt 2018 der russische Rookie Sergey Sirotkin im zweiten Williams Platz. Stroll hatte jedoch unlängst betont, dass es für ihn keinen Unterschied macht, mit wem er sich messen muss.

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Lance Stroll: F1-Weltmeister Lewis Hamilton macht es richtig

Ein Beispiel nimmt er sich lieber an den Piloten, mit denen er es früher oder später in der Formel 1 aufnehmen will. "Im Titelkampf letztes Jahr haben wir gesehen, wie gut Lewis mit Druck umgehen kann. Vettel brach zusammen, aber Lewis war in der Lage die Erwartungen zu erfüllen", so Stroll.

Aber nicht nur in der heißen Phase schien Hamilton Stroll beeindruckt zu haben: "Sein Auto war nicht immer einfach zu fahren, aber er hat es trotzdem geschafft, das Maximum herauszuholen. Er war das ganze Jahr über konstant, immer voll dabei." Der sonst so ehrgeizige und auf sich fokussierte Stroll empfindet angesichts dessen auch keinen Neid für die Erfolge des Gegners.

"Hut ab, er hat all den Erfolg voll und ganz verdient. Er ist extrem talentiert und ich hoffe, dass ich in meiner Karriere auch nur die Hälfte dieses Erfolges haben kann." Was die kritischen Stimmen aus der Motorsport-Welt angeht, will sich Stroll aber auch 2018 nicht aus der Ruhe bringen lassen.

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Stroll will auch 2018 sein Ding durchziehen

"Ich bleibe weiter in meiner kleinen Blase. Das ist es, was ich versuche." Schon in seinem Rookie-Jahr hatte er Zweifler als nicht mehr als unangenehme Nebengeräusche bezeichnet. "Es gibt dort draußen immer Lärm und Ablenkungen. Alles was du tun musst, ist diese Geräusche auszublenden. Leute werden Dinge sagen. Für mich ist wichtig, dass ich meinen Job mache.

Zuletzt hatte Stroll allerdings selbst etwas Lärm gemacht, als er gegen Ex-Kollege Massa stichelte und behauptete, dass dieser ihm keine Hilfe gewesen sei. Der Brasilianer hatte sich verhalten zu diesen Statements geäußert. Dass Stroll selbst oft im Kreuzfeuer steht, habe aber ohnehin mit seinem milliardenschweren Vater zu tun.

"Wegen meines Backgrounds ist es so: Wenn ich gewinne, versuchen die Leute mich fertigzumachen und wenn ich verliere, versuchen die Leute mich fertigzumachen. Ich akzeptiere das aber. Eigentlich finde ich es irgendwie witzig", spottet er. "Ich bin davon überzeugt, dass ich meinen Platz in der Formel 1 verdient habe."