Der Circuit de Barcelona-Catalunya wird vor dem Beginn der Formel-1-Testfahrten 2018 generalüberholt. Grund dafür sind geforderte Änderungen der MotoGP. Der Streckenbetreiber hat die Arbeiten zum Legen der neuen Streckenoberfläche im Januar begonnen. Wenn Mercedes, Ferrari & Co. am 26. Februar mit den Wintertests starten, soll sich der Asphalt jedoch wie gewohnt anfühlen.

Die Formel 1 war auch mit dem vor elf Jahren gelegten Asphalt nach wie vor gut zurechtgekommen. Damals war die Rennstrecke im Zuge der Layout-Umbauten der Kurven 10 und 13 überholt worden. Von den Motorrad-Stars rund um Valentino Rossi und Marc Marquez hatte es im vergangenen Jahr jedoch scharfe Kritik gehagelt.

Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1991 wurde die Oberfläche des Kurses nahe der katalanischen Hauptstadt lediglich 2007 erneuert. Durch die vielen Automobilsport-Veranstaltungen wurde der Asphalt für die MotoGP-Piloten jedoch immer mehr zu einem Problem. Der sogenannte Waschbretteffekt sorgte für massive Bodenwellen in den Anbremszonen.

Dieser wird von den Autos mit ihrem hohen Gewicht und von der Formel 1 speziell auch dem extremen Anpressdruck verursacht. Die Asphaltoberfläche beginnt unter der Last der Boliden mit der Zeit Wellen zu schlagen. Bei den Motorradfahrern sorgen diese beim Anbremsen für eine gefährliche Instabilität ihrer Maschinen.

So sollen die Bodenwellen 2016 beim tödlichen Unfall von Luis Salom in der Moto2 auch eine Rolle gespielt haben. Für die MotoGP wird wegen diesem tragischen Zwischenfall zudem die Auslaufzone in der alten Kurve 13, welche von den Motorrädern in Zukunft wieder genutzt werden soll, erweitert und vollständig mit Kies gesichert. Am Formel-1-Layout ändert sich hingegen nichts.

Barcelona-Asphalt muss für Formel-1-Testfahrten eingefahren werden

Die Mikrorauheit des neuen Asphalts soll außerdem der alten Oberfläche ähneln. Da es sich um eine Neuasphaltierung handelt, wird aber in jedem Fall mit Unterschieden zu rechnen sein. Bei den in den vergangenen Jahren erneuerten Rennstrecken wie Spielberg, Budapest und Sepang wurden die Rundenzeiten durch einen feineren Asphalt teilweise erheblich schneller.

Für Reifenlieferant Pirelli bedeutet dieser Umstand, dass beim fünften Rennwochenende der Saison im Mai unter Umständen ein bis zwei Stufen weichere Reifen eingesetzt werden können als bisher geplant. Für die Testfahrten ist hingegen entscheidend, den Kurs schnellstmöglich befahrbar zu machen.

Unmittelbar nach den Bauarbeiten ist die Oberfläche durch Öle und Bitumen äußerst rutschig. Diese Rückstände müssen so weit wie möglich entfernt werden, damit die Fahrer und Teams ihr Testprogramm planmäßig absolvieren können.

Die Streckenbetreiber in Barcelona planen, diesen Reinigungsprozess neben dem Einsatz von Maschinen auch mit verstärkten Fahraktivitäten zu beschleunigen. Bei den zweiwöchigen Formel-1-Testfahrten ist dennoch mit einer spürbaren Strecken-Evolution zu rechnen.