In den Niederlanden wächst die Hoffnung auf eine Rückkehr in den Formel-1-Kalender. Die FIA bescheinigte dem aus der MotoGP bekannten Kurs in Assen die Voraussetzungen für die Austragung eines Formel-1-Grand-Prix. Es müssen jedoch einige Investitionen getätigt werden, um Publikumsliebling Max Verstappen zu einem Heimrennen zu verhelfen.

Laut der niederländischen Zeitung De Telegraaf nahm F1-Rennleiter Charlie Whiting den TT Circuit Assen vergangene Woche höchstpersönlich unter die Lupe. "Wir sind noch nicht ganz da. Aber es ist schön zu hören, dass Whitings Urteil positiv ausgefallen ist, was den Kurs, die modernen Anlagen und den Zustand angeht", wird Arjan Bos, seines Zeichens Vorstandschef der Traditionsrennstrecke, zitiert.

Überarbeitet werden müssen laut FIA Randsteine und Streckenbegrenzungen. Letztere müssen unter anderem mit modernen Tecpro-Barrieren ergänzt werden. Etwaige Anpassungen um den Formel-1-Standard zu erfüllen, sollen laut Bos mit circa zwei Millionen Euro zu Buche schlagen. Whiting schlägt außerdem auch kleinere Änderungen am Layout vor.

Im Detail soll Strubben, die vierte Kurve auf dem 4,555 Kilometer langen Kurs, für die Formel-1-Boliden verbreitert werden. Außerdem soll die Veenslang-Geraden, welche sich zwischen den Kurven vier und fünf erstreckt, für die Königsklasse des Automobilsports verlängert werden, um eine DRS-Zone zu ermöglichen.

Assen: Chancen auf Formel 1 GP in den Niederlanden stehen 50:50

"Wir haben immer gesagt, dass wir hoffen den Grand Prix innerhalb von drei Jahren zurück in die Niederlanden zu holen. Im Moment schätze ich die Chancen dafür auf 50:50", so Bos, der außerdem betonte, dass die Umbauarbeiten für die Formel 1 lediglich eine weitere Variante der Strecke bedeuten würde und das bisherige aus der Motorrad-WM bekannte Layout unangetastet bliebe.

Nach erfolgreichen Computer-Simulationen zur Beurteilung der Rennstrecke sowie dem positiven Fazit von Whiting soll schon bald der nächste Schritt folgen. Eine Delegation der FOM wird die Anlagen auf und um den Kurs in Assen herum in Augenschein nehmen. Da die Organisatoren dank der MotoGP mit Großveranstaltungen vertraut sind, werden hier keine Probleme erwartet.

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Als Organisator für einen Formel 1 GP in Assen kommen laut dem Bericht einheimische sowie ausländische Interessenten in Frage. Sollte man hier fündig werden, wäre der Weg zur Bewerbung für eine Formel-1-Lizenz geebnet. Diese würde die Betreiber etwa 20 Millionen Euro im Jahr kosten. Angesichts des durch Max Verstappen ausgelösten Formel-1-Hypes und einer Zuschauerkapazität von 110.000 sind die Niederländer zuversichtlich, die Kosten stemmen zu können.

Neben Assen hat auch Zandvoort weiterhin Interesse an der Austragung eines Formel-1-Rennens. Der Austragungsort an der Nordseeküste, der zwischen 1952 und 1985 die Königsklasse beheimatete, müsste nach einer ersten Begutachtung im November 2017 allerdings deutlich mehr investieren um eine Zulassung für die Formel 1 zu erhalten.