Fernando Alonso hat den Großteil seiner Vorbereitungen für die 24 Stunden von Daytona 2018 abgeschlossen. Am Wochenende startete der Formel-1-Pilot von McLaren beim traditionellen 'ROAR before the 24', den offiziellen Testfahrten der IMSA für Daytona.

In seinem LMP2-Ligier JS P217 von United Autosports erzielte Fernando Alonso zwischen Freitag und Sonntag nach insgesamt 64 Runden, verteilt auf acht 45 bis 120 Minuten dauernde Sessions inklusive eines Qualifying-Shootouts, die zwölfbeste Gesamtzeit von insgesamt 20 Prototypen auf dem Daytona International Speedway.

Alonso 1,7 Sekunden hinter Bestzeit von Ex-Formel-1-Kollege

Mit seiner Bestzeit von 1:37.515 Minuten lag Alonso gut 1,7 Sekunden hinter dem Pacesetter, Felipe Nasr. Allerdings erzielte der ehemalige Formel-1-Pilot von Sauber seine 1:35.806 Minuten in einem DPi-Cadillac. Die sogenannten DPi (Daytona Prototype international) treten in der Protoypen-Klasse in Daytona gemeinsam mit den LMP2 an, sind diesen jedoch auf Highspeed-Kursen wegen einer abgewandelten Aerodynamik und Werksmotoren leicht überlegen.

ROAR vor den Daytona 24h: Der Freitag: (01:03 Min.)

Entsprechend steht Alonso beim ROAR bereits weitaus besser da, zieht man einzig LMP2-Starter heran: Hier war Alex Brundle, Sohn des ehemaligen F1-Piloten Martin Brundle, als Gesamtneunter der Schnellste. Im Oreca fuhr Brundle eine 1:37.274 Minuten, also keine zweieinhalb Zehntel schneller als der spanische Daytona-Rookie Alonso. Apropos Rookie: Seine jungen Teamkollegen bei United Autosports, Lando Norris und Phil Hanson, hatte der doppelte Formel-1-Weltmeister im Griff.

Fernando Alonso: Das sagt er zum Daytona-Test

Doch wie fällt Fernando Alonsos Fazit nach dem großen Testwochenende für die 24 Stunden von Daytona aus? In einem Zwischenfazit hatte der Spanier am Samstag noch die geringe Fahrzeit und Probleme mit dem Sicherheitsgurt bemängelt. Motorsport-Magazin.com hat seine wichtigsten Abschlussaussagen übersichtlich zusammengestellt:

ROAR vor den Daytona 24h: Der Samstag: (01:22 Min.)

Fernando Alonso über seinen Eindruck insgesamt: "Ich denke es war ein positives Wochenende. Natürlich ist es schön, das Auto zum ersten Mal zu spüren, auch den Kurs das erste Mal zu erleben. Es gibt Runde für Runde kleine Dinge, die du lernst."

Alonso überrascht von geringer Fahrzeit beim ROAR

Fernando Alonso über die geringe Rundenzahl: "Die Sessions sind recht kurz und du teilst dir das Auto mit deinen Teamkollegen. Und du verlierst etwas Zeit beim Fahrerwechsel, bei Setupänderungen. Somit drehst du dann nur wenige Runden. Das war die Überraschung - oder was mir dieses Wochenende gefehlt hat. Aber ich denke, das ist Teil des Spiels und es ist besser als nichts. Ich fühle mich jetzt besser auf das Rennen vorbereitet. Bei den 24 Stunden selbst werden wir ja genug Runden drehen!"

Fernando Alonso über Kompromisse, sich ein Auto zu teilen: "Es war ein gutes Wochenende, auch um mit den Jungs, mit dem Team, den Teamkollegen zu arbeiten und sich daran zu gewöhnen, alles zu teilen, sich anzupassen und Kompromisse untereinander einzugehen, um alle irgendwie glücklich zu sein. Das war dieses Wochenende die Priorität und ich denke, dass wir das erreicht haben."

Alonso: Müssen bis zum 24h-Rennen noch Pace finden

Fernando Alonso über die Performance des Ligier: "Es müssen noch ein paar Änderungen vorgenommen werden. Wir müssen noch mehr Pace finden. Aber es ist ja noch früh, es waren nur Testfahrten. Wir werden ganz sicher noch mehr Pace finden und im Rennen dann hoffentlich konkurrenzfähig sein."

Fernando Alonso über das Fahren bei Nacht: "Es war gut. Es war verglichen mit Tageslicht kein großer Unterschied. Auch in der F1 haben wir ein paar Nachtrennen - in Bahrain, in Singapur und in Abu Dhabi. Der Kurs ist hier auch gut ausgeleuchtet, es ist nicht wie bei manch anderen Langstreckenkursen. Ich hatte da keine großen Probleme."

Fernando Alonso über den GT-Verkehr: "Auch keine großen Probleme. Das war etwas, über das ich mir ein paar Sorgen gemacht hatte. Es gibt da immer ein paar Momente, ein paar Risiken, wenn du Autos hier und da überholst und wenn sie sich da sogar noch gegenseitig bekämpfen. Aber das wird etwas ganz Normales sein, das wir alle erleben werden - nicht nur wir Rookies. Das ist etwas, für das wir bereit sein müssen im Rennen."

Alonso: Das ist ein wichtiger Unterschied zur Formel 1

Fernando Alonso über das gelöste (?) Sicherheitsgurt-Problem: "Die Gurte sind jetzt für uns alle gut, wir sind alle zufrieden."

Fernando Alonso über einen wichtigen Unterschied zum Formel-1-Cockpit: "Beim Sitz ist noch etwas Tuning nötig. Je mehr Runden du fährst, desto mehr Probleme bemerkst du da. In einem Sprintrennen wie in der Formel 1 kannst du damit klarkommen, es dauert ja nur eine Stunde. Aber hier musst du sicherstellen, dass alles perfekt Komfortabel ist. Denn du wirst viele Stunden im Auto verbringen."

Fernando Alonso über Stimmung und Fans in den USA: "Sie waren großartig. Wieder einmal. Ein sehr herzliches Willkommen. Es waren auch wieder viele IndyCar-Fans hier, die Replika der Autos zum Unterschreiben mitgebracht haben. Das war schön, wieder zu erleben. Ich freue mich echt auf das Rennen, denn da wird es noch näheren Zugang zu den Fans geben in den Garagen und so weiter. Diese Atmosphäre mochte ich schon in Indianapolis und hier ist es dasselbe. Das ist immer positiv."