Mit dem Grand Prix auf dem Hockenheimring kehrt die Formel 1 im Juli 2018 nach einem erneuten Jahr Pause endlich wieder zurück nach Deutschland. Doch ab 2019 sieht es für die Königsklasse hierzulande so düster aus wie nie zuvor.

Der Vertrag um das zuletzt nur seitens Hockenheim erfüllte Wechselspiel (seit 2008) mit dem Nürburgring (letzter GP 2013, 2015/2017 wegen wechselnder Eigentümer-Verhältnisse und den wirtschaftlichen Problemen rund um die Insolvenz des Kurses abgesagt) läuft aus.

Nürburgring-Chef: Formel 1 soll schon 2019 zurück

Doch jetzt wollen ausgerechnet die neuen Chefs in der Eifel den deutschen Fans ihr F1-Rennen sichern. Im Idealfall will der Nürburgring die Formel 1 schon 2019 wieder begrüßen, was eine Fortführung des ursprünglichen Turnus nahelegen würde. Das zumindest bekundet Geschäftsführer Mirco Markfort.

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"Wir würden uns sehr freuen, wenn die Formel 1 in 2019 zum Nürburgring zurückkehrt", sagt Markfort. Zudem bestätigt der Ring-Chef in einem Statement, das Motorsport-Magazin.com vorliegt, Meldungen, er habe bereits mit den neuen Eigentümern der F1 um Liberty Medias CEO Chase Carey über eine mögliche Zukunft der Formel 1 auf dem Nürburgring gesprochen.

Nürburgring bereits in Verhandlungen mit Liberty Media

"Weiterhin können wir bestätigen, dass bereits Gespräche mit dem Eigentümer der Formel 1 - Liberty Media - geführt wurden", so Markfort. Erste Verhandlungen laufen also. Aber: Wie realistisch ist das Comeback? Zumindest hängt es an mehreren, vorrangig finanziellen Fragen. "Dies ist jedoch nur unter Berücksichtigung von sinnvollen betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen möglich", sagt Markfort über das mögliche Comeback 2019.

Der Grand Prix muss sich also wirtschaftlich rechnen, sich selbst tragen. Das soll allein durch die Ticketeinnahmen nicht zu stemmen sein. Gleichzeitig sind staatliche Zuschüsse in Deutschland nicht zu erwarten.

Der Haken: Noch immer die Finanzfrage

Heißt: Einmal mehr scheint alles darauf hinaus zu laufen, dass die F1-Eigner den Ring-Besitzern finanziell, sprich mit der Antrittsgebühr, entgegen kommen müssten. Das allerdings erscheint angesichts der Konkurrenz fraglich, stehen neben dem Nürburgring offenbar zahllose andere Austragungsorte Schlange für einen F1-Einstieg. Die Liberty-Führungsriege rief im vergangenen Jahr diesbezüglich jedenfalls mehrfach eine mittelgroße zweistellige Zahl auf.

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Insbesondere in deren Heimat, den USA, will Liberty Media das Formel-1-Paket auf mehr als nur einen Grand Prix ausweiten. Gleichzeitig sprach der Rechteinhaber jedoch immer wieder davon, auch die Wiege und Heimat der Formel 1, also den europäischen Markt, wieder stärken zu wollen. So kehrt bereits 2018 der Frankreich GP nach neun Jahren Pause zurück in den F1-Rennkalender.

Liberty Media will Wiege der Formel 1 stärken

Ein weiterer Schritt wäre allerdings nicht nur mit dem Deutschland GP, sondern auch mit dem, angesichts des Hypes um Max Verstappen zuletzt immer wieder im Raum stehenden, Comeback der Niederlande - ob nun in Zandvoort oder Assen - zu realisieren. Oder aber mit Projekten wie einem möglichen Straßenkurs in Kopenhagen, dessen Konzepte sich die F1-Bosse dänischen Medienberichten zufolge in Kürze ansehen sollen.

Zurück zum Nürburgring drängt in der Eifel allerdings auch die Zeit. Bis Mitte 2018 müsse eine Entscheidung fallen, um einen Grand Prix 2019 überhaupt noch erfolgreich vermarkten zu können, so Markfort schon im vergangenen Jahr zum SWR. Immerhin: Für mehr als nur attraktiv hält Liberty Media den Standort Deutschland, auch den Nürburgring, nach wie vor.

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