Michael Schumacher wird heute, am 3. Januar 2018, 49 Jahre alt. Noch immer erholt sich der Rekordweltmeister der Formel 1 in seiner Schweizer Wahlheimat von den Verletzungen seines schweren Skiunfalls. Vor wenigen Tagen jährte sich dieser bereits zum vierten Mal. Informationen über den genauen Verlauf Schumachers Genesung gibt es nicht, Privatsphäre.

Die ganze Redaktion von Motorsport-Magazin.com hofft jedoch, dass Michael Schumacher seinen Ehrentag zumindest in irgendeiner Form wahrnehmen und mit der Familie genießen kann und gratuliert der lebenden F1-Legende herzlich zum Geburtstag.

Wie wirkte sich Mercedes auf Schumachers Erfolgsquoten aus?

Wie in jedem Jahr nehmen wir Schumis Geburtstag auch 2018 zum Anlass, die Karriere des siebenmaligen Weltmeisters unter einem bestimmten Gesichtspunkt näher zu beleuchten. Dieses Mal schauen wir uns eine Statistik an, die viele Schumacher-Fans angesichts der jüngsten Schumi-Rekordjagd des Lewis Hamilton beschäftigt, wie wir Zuschriften und Kommentaren unserer Leser immer wieder entnehmen.

Michael Schumacher: Best of Legende & Rekordchampion Schumi: (03:47 Min.)

Wo landet Michael Schumacher in Sachen Sieg-, Pole- und Podest-Quote im Vergleich? Und vor allem: Wie würde sich das Bild eigentlich ändern, hätte Schumi niemals sein Comeback bei Mercedes gegeben?

Brown über Alonso, Schumi: Man verliert Motivation, nicht Talent

Vor allem auf den letzten Punkt hat uns letztlich auch noch Zak Brown gebracht. In Abu Dhabi nannte der McLaren-Chef Michael Schumacher als Beispiel als er sich zu Fernando Alonsos Leistungsvermögen im inzwischen auch schon reiferen Rennfahrer-Alter von 36 Jahren äußern sollte.

"Fahrer verlieren im Alter vielleicht Motivation, aber nicht ihre Fähigkeiten. Wenn man sich nur Michael Schumacher ansieht ... Er war einige Jahre weg, kam zurück und war ziemlich dicht an Nico Rosberg dran, der jetzt Weltmeister ist. Wäre er diese Jahre nicht weg gewesen, wäre er vielleicht der Schnellste von allen gewesen, und er war schon 42, 43. Es war einfach Michaels Fokus und Leidenschaft. Also: Fahrer verlieren Motivation, kein Talent", urteilte Brown.

Wie gierig war Schumacher im Mercedes-Cockpit wirklich?

Der McLaren-Boss spricht damit etwas an, was sich auch so mancher Schumacher-Fan denken dürfte: Welche eigenen sportlichen Ambitionen hegte Schumi überhaupt noch mit Mercedes? Seine Leistungen und Bedeutung für die spätere Dominanz der Silberpfeile ist unbestritten, wird Schumacher seitens Mercedes selbst hoch angerechnet.

Doch hatte Schumacher wirklich noch diesen unbändigen Hunger, den letzten Biss? Dass er es noch drauf hatte steht außer Frage. Alleine seine schnellste Runde im Qualifying in Monaco 2012 ist Beweis genug. Insgesamt jedoch dürfte Schumacher nicht unbedingt mehr die letzte Akribie hineingelegt haben, nicht mehr der absolute Perfektionist gewesen sein. Eigenschaften, die den Champion in seiner 'ersten' Karriere noch charakterisierten wie keinen anderen F1-Fahrer.

Schumacher im Quoten-Duell mit Fangio, Hamilton, Vettel, Prost

Genau deshalb denkt sich so mancher: Michael hat es selbst doch gar nicht mehr so ernst gemeint, für Quoten-Berechnungen sollte man also eigentlich seine drei Mercedes-Jahre, seine 58 Rennen für die Silberpfeile, herausrechnen. Ob das nun wirklich so sinnvoll ist, darüber lässt sich leidenschaftlich diskutieren. Doch für alle, die es interessiert, präsentiert Motorsport-Magazin.com nun die bereinigten Quoten für Siege, Poles und Podien.

Zum Vergleich herangezogen haben wir einmal mehr alle fünf mindestens viermaligen Weltmeister der Formel 1 - nachdem wir diese bereits unmittelbar nach Lewis Hamiltons Titelgewinn einem großen Vergleich unterzogen hatten. Diese Entscheidung fiel aufgrund der Einheitlichkeit, auch wenn bei den Quoten-Berechnungen auch andere Champions weit vorne auftauchen, etwa Ayrton Senna bei den Poles oder Jim Clark und Jackie Stewart bei den Siegen und Podien.

Das Ergebnis

Bei der Siegquote verbessert sich Schumacher von Gesamtrang 3 auf 2. Mit seinen Mercedes-Jahren kommt Schumacher auf eine Siegquote von 29,7 Prozent, liegt damit hauchdünn - um 0,1% - hinter Hamilton. Ohne die 58 sieglosen Rennen bei den Silberpfeilen kommt Schumi jedoch auf 36,5%, was noch immer mehr als zehn Prozentpunkte weniger sind als unschlagbare Juan Manuel Fangio aufweist. Alain Prost (25,8%) und Sebastian Vettel (23,7%) liegen deutlich hinter dem Spitzentrio zurück.

Siegquote
Juan Manuel Fangio47,1
Michael Schumacher ohne MB36,5
Lewis Hamilton29,8
Michael Schumacher gesamt29,7
Alain Prost25,8
Ayrton Senna25,5
Sebastian Vettel23,7

In Sachen Polequote verbessert sich Schumacher ebenfalls um einen Platz, allerdings auf niedrigerem Niveau – von 4 auf 3. Mit 56,9% führt Fangio in dieser Disziplin noch deutlicher als bei den Siegen. Hamilton folgte als neuer Rekord-Polefahrer der Formel 1 (72) erst mit 34,6%.

Auf dem dritten Platz würde sich dann Schumi mit 27,3% einsortieren, hätte er es bei seinen 249 Starts bis 2006 belassen. Durch seine insgesamt nun 307 Grands Prix rutscht Schumacher jedoch ab auf 22% und damit hinter Vettel (25,1%). Das reicht jedoch noch immer, um locker vor Alain Prosts 16,4% zu bleiben.

Polequote
Juan Manuel Fangio56,9
Ayrton Senna40,4
Lewis Hamilton34,6
Michael Schumacher ohne MB27,3
Sebastian Vettel25,1
Michael Schumacher gesamt22
Alain Prost16,4

Bleibt die Podestquote. Hier sorgt die Bereinigung der Schumacher-Statistik um die Mercedes-Jahre dafür, dass der Rekordweltmeister selbst Fangio nahe auf den Leib rückt. Mit 61,9% liegt Schumi damit nur mehr 2,8 Prozentpunkte hinter der Legende aus der Urzeit der Formel 1.

Mit seinen Mercedes-Saisons rutscht Schumi vom zweiten Platz in dieser Wertung allerdings gleich zwei Plätze ab, hinter Hamilton (56,3%) und Prost (53,5%) mit nun nur noch 50,7%. Das reicht immerhin knapp, um vor Vettel zu bleiben, der bei exakt der Hälfte seiner Rennen vom Podest grüßte.

Podestquote
Juan Manuel Fangio64,7
Michael Schumacher ohne MB61,9
Lewis Hamilton56,3
Alain Prost53,5
Michael Schumacher gesamt50,7
Sebastian Vettel50
Ayrton Senna49,7