Michael Schumacher, Ferrari:
Das war ein Grand Prix der anderen Art. Was soll ich dazu sagen? Es war ein seltsames Rennen und nicht gerade schön mein erstes Saisonrennen auf diese Weise zu gewinnen. Es sind Flaschen auf die Strecke geflogen, aber die Strecke war okay. Wir wussten nicht genau, was die Michelin Teams machen würden, aber wir haben uns ohnehin nur auf uns selbst konzentriert.

Rubens Barrichello, Ferrari:
Es war insgesamt ein trauriges Rennen. Wir wären am liebsten auch in die Box gefahren. Wir hätten aber auch in einem regulären Rennen eine gute Leistung erzielen können.

Tiago Monteiro, Jordan:
Meine Gefühle sind gemischter Art. Ich bin nicht so traurig wie die Ferrari Jungs, denn ich musste erst einmal durchkommen. Ich wusste nicht was ich von der Situation halten sollte und wir haben uns alle gefreut einen Podestplatz geholt zu haben. Ich bin zum neunten Mal in Folge ins Ziel gekommen. Es ist alles komisch gelaufen, aber das kann mir keiner mehr wegnehmen.

Nick Heidfeld, BMW-Williams:
Als Rennfahrer bin ich natürlich enttäuscht, dass wir den Grand Prix hier nicht fahren konnten. Michelin hat auf die Sicherheit der Fahrer, Zuschauer und Helfer gesetzt. Es tut mir Leid für alle Fernsehzuschauer und ganz besonders für die Zuschauer an der Rennstrecke hier.

Jarno Trulli, Toyota:
Ich bin sehr enttäuscht, besonders für die Fans, aber wir könnten diese Situation nicht verhindern. Wir waren in Gefahr und es war absolut klar, dass die Michelin-Fahrer heute nicht antreten konnten. Es war eine komplizierte Situation, denn auf der einen Seite hatten wir einige Bridgestone-Teams, welche aufstanden und sagten "Für uns ist alles in Ordnung, so sind die Regeln, dies ist die Strecke auf der wir fahren müssen und wenn ihr das nicht möchtet, dann lasst ihr es eben. Und damit haben sie Recht, denn sie haben alles richtig gemacht. Die Formel 1 hat heute die Nachricht übermittelt, dass sie vernünftig und die oberste Priorität die Sicherheit ist.

David Coulthard, Red Bull:
Ich habe ein wirklich schlechtes Gefühl in meinem Magen. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es ist bezeichnend, dass wir keine Lösung finden konnten um ein Rennen zu fahren. Die Zuschauer und die Fans waren da und dies wird einen langen sowie üblen Beigeschmack haben. Als Fahrer empfinde ich diese Situation als peinlich. Dies ist eine einzigartige Situation und erwachsene Menschen konnten keine Lösung dafür finden. Das ist sehr traurig für den Sport...

Jenson Button, B·A·R Honda:
Wir konnten nicht viel machen. Die Fans kamen um ein F1-Rennen zu sehen, aber wir konnten nichts tun. Wir müssen zuerst an die Sicherheit denken und wenn es nicht sicher ist zu fahren, dann können wir nicht fahren. Es wurde viel über eine Lösung gesprochen, aber es gab keine, also konnten wir es nicht riskieren zu fahren.

Jacques Villeneuve, Sauber:
Es ist schrecklich. Es hätte niemals so weit kommen dürfen. Wenn ich ein Fan wäre, würde ich genauso reagieren.

Frank Williams Teamchef BMW-Williams:
Die Formel 1 hat heute Schaden genommen, großen Schaden. Vielleicht sogar einen nicht mehr reparierbaren Schaden in Nordamerika. Die Teams sind zutiefst betrübt über die Situation.

Colin Kolles, Jordan Geschäftsführer:
Das Team hat eine gute Arbeit geleistet. Natürlich war die Situation nicht gerade schön. Wir sind aber nicht für Michelin oder die anderen Teams verantwortlich und sie hören auch nicht auf Rennen zu fahren, wenn wir ein Reifenproblem haben.

Flavio Briatore, Renault Teamboss:
Es tut mir leid für die Öffentlichkeit und die Zuschauer. Es tut mir leid für die Fernsehzuschauer, aber wir konnten heute einfach nicht fahren. Dies war ein technischen Problem von Michelin und es war unmöglich. Wir möchten Rennen fahren - und uns wäre egal gewesen ob Ferrari vorne gestanden hätte -, aber wir möchten nur fahren, wenn es für unsere Fahrer sicher ist.

Paul Stoddart, Minardi Teamchef:
Zu allererst gilt unsere ehrliche Entschuldigung den Fans, sowohl hier in Indianapolis als auch rund um die Welt, für diese Farce, die heute Nachmittag hier stattgefunden hat. Es wäre nötig gewesen heute in der Formel 1 den Sport über die Politik zu erheben, aber leider geschah dies nicht. Neun der zehn Teams stimmten heute Morgen darin überein, dass wir im Interesse der Sicherheit eine temporäre Schikane in die letzte Kurve einbauen und so lange dies nicht erfolgen würde, würden diese neun Teams auch nicht am Rennen teilnehmen. Diese Idee wurde von FIA-Präsident Max Mosley abgelehnt und den Teams wurde deutlich mitgeteilt, dass es dann kein Rennen geben würde. Dies ist in meinen Augen absolut nicht im Interesse des Sports, der amerikanischen Zuschauer oder der Formel 1 Fans. Ich habe vollstes Mitgefühl mit den Michelin-Teams und kann weder Befriedigung aus noch Interesse an diesem Rennen ziehen. Minardi hat an diesem Rennen nur teilgenommen, weil klar wurde, dass Jordan seine Meinung von heute Morgen geändert hatte und am Rennen teilnahm. Ich hoffe, dass wir daraus eine wertvolle Lektion gezogen haben, bevor wir den Sport, den wir alle lieben, mit der Politik zerstören. Es gab eine Lösung den US Grand Prix unbeeinträchtigt durchzuführen, aber die FIA lehnte dies ab und Ferrari, die meinten, dass dies nicht ihr Problem wäre, unterstützte sie nicht.

Tsutomu Tomita, Toyota Teamchef:
Zuerst möchten wir uns bei den Fans und Sponsoren entschuldigen. Es tut uns leid, dass wir diese Entscheidung treffen mussten, besonders da Jarno Trulli auf der Pole Position stand. Aber die Sicherheit unserer Fahrer kommt zuerst. Nach einer detaillierten Erklärung des Reifenproblems, konnten wir unsere Fahrer nicht für eine Renndistanz auf die Strecke schicken. Deswegen fuhr heute Nachmittag keines unserer Autos. Wir freuen uns darauf in vierzehn Tagen beim Frankreich GP auf die Strecke zurückzukehren.

Gemeinsames Press Release der Michelin Teams:
Die Michelin Teams bedauern zutiefst, dass sie heute in diese Situation gebracht wurden und möchten sich gerne bei allen Zuschauern vor Ort, den TV-Zuschauern, F1-Fans und Sponsoren dafür entschuldigen heute nicht am USA Grand Prix teilgenommen zu haben.

Nach Ralf Schumachers Unfall am Freitagmorgen, wurde uns von Michelin gesagt, dass keiner der verfügbaren Reifen verwendet werden könnte, so lange der Speed in Kurve 13 nicht verringert werden würde. Ohne diese Geschwindigkeitsreduzierung sah Michelin die Reifen nicht als sicher genug an, um das Rennen durchzustehen.

Alle Teams vertrauen auf Michelin und deren Ratschlag, da wir wissen, dass sie kompetent und verantwortungsbewusst sind. Deshalb wurde ihre Anweisung nicht zu starten ohne das die Änderungen an der Strecke vorgenommen würden, von uns akzeptiert.

Nachdem am Sonntag um 6:30 die letzten Daten verfügbar wurden, war klar, dass Michelin keine ausreichende Garantie für die Sicherheit der Fahrer geben konnte. Jede Möglichkeit das Rennen auf sichere Weise zu bestreiten wurde ausgelotet. Die einzige praktikable Lösung war es in Kurve 13 eine Schikane zu installieren und neun Teams bereiteten sich darauf vor unter diesen Bedingungen, selbst ohne WM-Punkte-Vergabe oder mit den Nicht-Michelin Teams an der Spitze der Startaufstellung, zu bestreiten.

Leider wurden all diese Vorschläge von der FIA abgelehnt.

Die Sicherheit ist immer die erste Sorge für jedes Team und die FIA. Leider mussten die Teams der Anweisung von Michelin folgen und traten nicht im Rennen an.

Wir sind uns dessen absolut bewusst, dass die USA ein wichtiger Markt für die Formel 1 sind und es eine Verpflichtung für die Formel 1 gibt diese auf positive und professionelle Art und Weise zu vertreten. Es ist traurig, dass wir die Schaubühne Formel 1 heute nicht so wie wir es gerne wollten vertreten konnten.

Stellungnahme von Michelin:
Michelin ist sehr enttäuscht darüber wie der US GP heute für die Öffentlichkeit, die Fahrer und die Teams verlaufen ist. Michelin tut es leid, dass die Reifen aus dem Freien Training und dem Qualifying nicht unter Rennbedingungen eingesetzt werden konnten, aber die Sicherheit der Fahrer hat immer oberste Priorität Michelin wird seine Meinung zu diesem Prinzip niemals ändern, egal ob wir über Reifen für den Rennbetrieb oder irgendetwas anderes sprechen. Es ist bedauerlich, dass unsere Vorschläge nicht angenommen wurden. Wären unsere Ideen weiterverfolgt worden, hätten wir die Sicherheit der Fahrer und die Teilnahme unserer Teams gewährleisten können. Michelin möchte seinen sieben Partnerteams für ihre enge Zusammenarbeit, die Vorschläge an die FIA und das Respektieren unserer Ratschläge danken. Michelin wird die technischen Gründe für die Reifenschäden weiter untersuchen.