Die Formel-1-Saison 2017 liegt hinter uns. Es war ein Jahrgang, der Geschichte geschrieben hat: Nicht nur die spektakulären neuen Autos haben für neue Rekorde gesorgt, auch die Piloten. Motorsport-Magazin.com nimmt alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Valtteri Bottas.

Steckbrief Valtteri Bottas

Karriere2017
GP-Starts9720
Siege33
Bestes Rennergebnis11
Podien2213
Ø Rennplatzierung8.22.8
Ausfälle81
Schnellste Runden32
Poles44
Beste Startposition11
Ø Position im Qualifying7.83.4
Punkte716305

Die Qualifying-Performance 2017: Valtteri Bottas qualifizierte sich 2017 so gut wie nie. Im Schnitt startete der Finne von Platz 3,4 und drückte damit seinen Karriereschnitt auf 7,8. Diese Verbesserung wurde aber ganz klar auch durch den Wechsel zu Mercedes erzielt.

Im direkten Duell gegen Lewis Hamilton hatte er dabei allerdings nur geringe Chancen. Zwar holte Valtteri Bottas vier Pole Positionen, doch nur zwei weitere Male konnte er den Briten überhaupt hinter sich halten. Im Schnitt lag Bottas knapp drei Zehntelsekunden hinter Lewis Hamilton, der aber auch als einer der besten Qualifyer des Fahrerfeldes gilt.

Die Renn-Performance 2017: Auch im Rennen verbesserte sich Bottas wenig überraschend nach seinem Wechsel zu Silber. Gleich im vierten Rennen gelang ihm der erste Sieg, zwei weitere sollten folgen. Insgesamt 13-Mal stand er allein in dieser Saison auf dem Siegertreppchen.

So gut diese Leistung auch war, muss sie im Vergleich zu Hamilton relativiert werden. Denn auch im Rennen war Bottas seinem Teamkollegen nicht gewachsen. Nur acht Mal kam er vor dem vierfachen Weltmeister ins Ziel. In elf Rennen stellte er kaum oder gar keine Gefahr für Hamilton dar. Einmal schied der Finne aus, der Grund war ein technisches Problem. Am Ende verpasste er sogar die Vize-Meisterschaft, wenn auch nur knapp.

Das sagt Valtteri Bottas selbst: "Wenn man sich die gesamte Saison ansieht, muss ich eine bessere Leistung abliefern. Aber ich bin sehr zufrieden damit, wie die letzten Saisonrennen für mich verlaufen sind. Ich bin sehr stolz darauf, Teil des Teams zu sein, das die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewonnen hat. Mercedes hat mir die Möglichkeit gegeben, einige Rennen zu gewinnen und ein paar Pole Positions einzufahren. Ich bin also ein stolzes Teammitglied. Nichtsdestotrotz hatte ich mir ein besseres Ergebnis in der Fahrer-Wertung erhofft. Ich habe in dieser Saison viel gelernt und freue mich jetzt auf das nächste Jahr. Dieses Wochenende hat gezeigt, dass ich die Leistung abrufen kann."

Positiv aufgefallen: Das erste richtig positive Zeichen setzte Valtteri Bottas in Russland. Dort schlug er erst Lewis Hamilton in der Qualifikation und sicherte sich mit einem Raketenstart die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr hergab. Gleichzeitig verabschiedete sich der Finne mit einem Sieg aus der Saison, was aber auch durch die Strecke begünstigt war, da man dort fast nicht überholen kann.

Negativ aufgefallen: Besonders nach der Sommerpause hing Bottas in einem echten Tief. Egal wie die Bedingungen waren, mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton konnte der finnische F1-Pilot nicht mithalten.

Soll erfüllt? Ja und nein. Einerseits ist es das erste Jahr für den Finnen in einem Topteam gewesen und mit drei Siegen und vier Pole Positionen hat er schon viel erreicht und das mit einem dreifachen Weltmeister als Teamkollegen. Andererseits hat er sich selbst den Titel als Ziel gesetzt und das Ziel hat er um zwei Positionen verpasst.

MSM-Note 3