Im legendären Schloss Versailles in Paris fand die Formel-1-Saison 2017 ihr offizielles Ende. Im Rahmen der Preisverleihungs-Gala des Weltverbandes FIA wurden die Weltmeister aller Rennserien geehrt. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich Formel-1-Champion Lewis Hamilton, der zum vierten Mal in seiner Karriere die große Trophäe überreicht bekam. Ebenso erhielt Mercedes die vierte Auszeichnung als Konstrukteurs-Weltmeister in Folge.

"Hinter uns liegt eine Saison voller Herausforderungen", sagte Motorsportchef Toto Wolff, der die Trophäe stellvertretend für das Team in Empfang nahm. Er würdigte nochmals die besondere Leistung, die Mercedes in der Saison 2017 gezeigt habe.

"Wir wussten, dass wir uns mit der Titelverteidigung über eine große Regeländerung hinweg ein ambitioniertes Ziel gesetzt hatten. Wir traten gegen einige sehr starke Gegner an, die uns einen harten Kampf geliefert haben. Deshalb musste jedes Teammitglied umso härter arbeiten, um unser Ziel zu erreichen. Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Leistung und ich möchte allen in Brixworth, Brackley und Stuttgart für ihre harte Arbeit danken", verteilte der Österreich Lob an seine Mitarbeiter.

Die Silberpfeil-Saison 2017 in Zahlen

  • 12 Siege und 15 Pole Positions in 20 Rennen
  • 714 der 1.196 Rennrunden angeführt
  • Inklusive der Testfahrten und aller Sessions fuhren beide Autos insgesamt 7.789 Runden
  • Dies entspricht 127.802 durchfahrenen Kurven oder 382.233 Gangwechseln
  • Mercedes-Dominanz auch als Motorenhersteller: 938 Punkte und 6.783 Rennrunden bedeuten Bestwert aller Hersteller

Mercedes ist das erste Team in der Geschichte der Formel 1, das seinen WM-Titel trotz einer großen Regeländerung erfolgreich verteidigen konnte. Derart ausgeprägt wie in den vorherigen drei Jahren fiel die Dominanz jedoch nicht mehr aus.

Ferrari präsentierte sich als ebenbürtiger Gegner und verpasste am Ende den Titel unter anderem durch die schlechte Zuverlässigkeit. Zudem bewies Lewis Hamilton nach der Sommerpause noch einmal seine Extraklasse und legte mit fünf Siegen aus sechs Rennen den Grundstein für Titel Nummer vier.

Hamilton bekam bereits vor der Auszeichnung in Paris zahlreiche Würdigungen. Der "British Racing Drivers' Club" verlieh drei Preise an den 32-Jährigen. Unter anderem ist Hamilton nun der am höchsten dekorierte Empfänger des "BRDC Gold Star", er überholte den zehnmalig ausgezeichneten Ex-Formel-1-Piloten Sir Stirling Moss.

Mit vier F1-Titeln fehlen Hamilton nun noch drei auf Legende Michael Schumacher, doch diese Marke habe er sich nicht zum Ziel gesetzt, betont er. "Ich habe derzeit nicht das Verlangen, sieben zu erreichen. Aber Fangio einzuholen, das wäre cool. Bedenkt man, dass ich noch ein paar Jahre hier bin, ist das mein Ziel", sagte Hamilton. Juan Manuel Fangio kommt auf insgesamt fünf WM-Titel.

Ehrungen für Verstappen und Monger

Neben den WM-Trophäen für die einzelnen FIA-Rennserien wurden in Paris auch zahlreiche individuelle Auszeichnungen vergeben. So wurde Max Verstappen bereits zum dritten Mal nacheinander zur "Persönlichkeit des Jahres" gewählt. Charles Leclerc, der als Neuling direkt die Formel 2 für sich entscheiden konnte und 2018 Stammfahrer bei Sauber sein wird, erhielt den Preis als "Rookie des Jahres".

Den "President's Award" erhielt der 18-jährige Billy Monger, der im April bei einem schweren Unfall in der britischen Formel 4 beide Beine verlor und seitdem darum kämpft, als Rennfahrer zurückkehren zu können. Sein Ziel sei ein Comeback im Formelsport bereits im Jahr 2018, wie er in Paris verkündete.