Die Formel-1-Saison 2017 liegt hinter uns. Es war ein Jahrgang, der Geschichte geschrieben hat: Nicht nur die spektakulären neuen Autos haben für neue Rekorde gesorgt, auch die Piloten. Motorsport-Magazin.com nimmt alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Felipe Massa.

Steckbrief Felipe Massa

Karriere2017
GP-Starts26919
Siege110
Bestes Rennergebnis16
Podien410
Ø Rennplatzierung8.910.2
Ausfälle422
Schnellste Runden150
Poles160
Beste Startposition16
Ø Position im Qualifying8.410.68
Punkte116743

Die Qualifying-Performance 2017: Die Qualifikationsleistung von Felipe Massa war in der Saison 2017 stark, besonders im Vergleich zum Teamkollegen. Über sieben Zehntelsekunden war der Brasilianer schneller als Lance Stroll. Mit einer Durchschnittsposition von 10,68 ohne Strafen und 10,26 mit verteilten Strafen (an die Konkurrenz), zog er jedoch seinen Karriereschnitt auf 8,4 herunter.

Das lag zum Teil aber auch an der mangelnden Leistung des Autos. Mehr als ein sechster Platz war für Massa einfach nicht drin. Dem 36-Jährigen ist da kein Vorwurf zu machen. Zudem fuhr er relativ Konstant auf seine Positionen, während bei seinem Teamkollegen die Ergebnisse stark schwankten. So konnte Massa im direkten Duell 17 von 20 Mal die bessere Startposition herausfahren und im Schnitt über drei Startplätze besser starten.

Die Renn-Performance 2017: Auch in den Rennen zeigte Felipe Massa konstante Leistungen und zeigte, was mit dem Williams-Boliden möglich war. Nur in vier der 16 Rennen kam er hinter seinem Teamkollegen ins Ziel. Ansonsten zeigte er Stroll ziemlich klar, wer der bessere Williams-Pilot war.

Sein Positionsschnitt im Ziel war 2017 10,2, insgesamt, trotz seiner Ferrari-Jahre, nur 8,9. Das unterstreicht die starke Leistung des 36-Jährigen in seinem Abschiedsjahr. Im Duell gegen seinen Teamkollegen sammelte er in 13 Rennen Punkte und schlug Stroll knapp um drei Zähler, obwohl für den Brasilianer maximal ein sechster Platz drin war. Stroll erreichte mit Glück in Baku sogar das Podium, in insgesamt sieben Punkterennen kam der Kanadier jedoch nur auf 40 WM-Zähler.

Das sagt Massa selbst: "Es ist ein großartiges Gefühl. Ich kann sagen, dass ich wirklich stolz auf das bin, was ich erreicht habe. 16 Jahre und all die aufregenden Rennen, die großartigen Leute, die ich im Paddock getroffen habe und dass ich gegen die besten Fahrer der Welt gefahren bin."

Positiv aufgefallen: Besonders gegen Ende der Saison, als sich Massa zum erneuten Karriere-Ende entschied, trumpfte der Brasilianer noch einmal auf. Beim Heimrennen fuhr er mit dem siebten Platz sein drittbestes Saisonergebnis ein, obwohl das Auto nicht mehr wirklich gut war.

Negativ aufgefallen: Als einer der wenigen Fahrer leistete sich Felipe Massa keine großen Fehler, sondern war öfter einfach nur der Pechvogel, wie bei seinen beiden Ausfällen. In Kanada wurde er von Carlos Sainz abgeräumt, in Baku brach ein Aufhängungsteil. Ansonsten fuhr zwar keine Weltklasse-Saison aber zeigte ein starkes Jahr.

Soll erfüllt? Felipe Massa hatte kein Soll zu erfüllen. Der Brasilianer kehrte als kurzfristigen Ersatz für Valtteri Bottas zurück, der trotz Williams-Vertrages zu Mercedes wechselte. Dafür, dass er sich eigentlich schon aus der Königsklasse zurückgezogen hatte und dementsprechend nicht die volle Vorbereitung durchlief, schlug sich der brasilianische F1-Pilot solide und schlug seinen jungen Teamkollegen Lance Stroll, obwohl dieser mit Glück sogar ein Podium einfuhr.

MSM-Note 2