Die Formel-1-Saison 2017 liegt hinter uns. Es war ein Jahrgang, der Geschichte geschrieben hat: Nicht nur die spektakulären neuen Autos haben für neue Rekorde gesorgt, auch die Piloten. Motorsport-Magazin.com nimmt alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Fernando Alonso.

Steckbrief Fernando Alonso

Karriere2017
GP-Starts29018
Siege320
Bestes Rennergebnis16
Podien970
Ø Rennplatzierung7,99,5
Ausfälle5910
Schnellste Runden231
Poles220
Beste Startposition16
Ø Position im Qualifying8,211,47
Punkte184917

Die Qualifying-Performance 2017: Fernando Alonso verstand es 2017, gerade am Samstag mehr aus dem McLaren herauszuholen, als eigentlich drinsteckte. Von einem Qualifying-Modus, über den etwa Mercedes verfügte, konnte der Spanier mit seinem Honda-Aggregat im Heck nur träumen. Das aber hinderte ihn nicht daran, ganze siebenmal den Sprung in Q3 zu schaffen. In Q1 war gar nur einmal vorzeitig Schluss.

Teamintern hatte Alonso gegen Stoffel Vandoorne keine Probleme. Von 19 Qualifyings - in Monaco war er nicht dabei - entschied er 15 für sich. Damit hatte er die viertbeste Bilanz aller Fahrer im Feld. Durchschnittlich qualifizierte er sich zwei Plätze vor dem Belgier, ein enormer Unterschied. Nur Felipe Massa und Nico Hülkenberg (gegen Jolyon Palmer) distanzierten ihre Teamkollegen noch mehr. Zahlreiche Motorenstrafen machten dem Spanier das Leben aber zusätzlich schwer.

Die Renn-Performance 2017: Zehn Ausfälle, in Russland schon in der Einführungsrunde liegengeblieben - Alonso erlebte meistens frustrierende Sonntage. Niemand musste auch nur annähernd so oft die Rennen vorzeitig beenden. Doch wenn er ins Ziel kam - immerhin acht Mal - schaffte er es zu 62,5 Prozent auch in die Punkte. Mit einem McLaren eine stolze Bilanz.

In Zweikämpfen war Alonso meist chancenlos, zu wenig Leistung plus die DRS-Möglichkeiten der Verfolger waren selbst für die heroische Verteidigung des Spaniers wie etwa in Mexiko gegen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton zu viel. Immerhin konnte er vereinzelt für Highlights sorgen. In Ungarn fuhr er mit Rang sechs sein bestes Saisonergebnis ein. Zudem beendete er die Saison mit drei Punkteresultaten am Stück, die ihn in der WM-Wertung schlussendlich an Vandoorne vorbei brachten.

Das sagt Alonso selbst: "Es war eine harte Saison für uns, wie auch die gesamten drei Jahre. Dennoch bin ich stolz auf dieses Projekt. Wir hatten keine großen Erfolge und sind unter unseren Erwartungen geblieben. Nichtsdestotrotz hat jeder hart gearbeitet und gekämpft."

Positiv aufgefallen: Alonso unterstrich seinen Ruf als einer der besten Fahrer der Formel 1 mit teils herausragenden Leistungen, teamintern erteilte er Stoffel Vandoorne diverse Lehrstunden.

Negativ aufgefallen: Abseits der Strecke hielt er sich mit harter Kritik an Honda nicht zurück, zudem schien ihm in manchen Situationen die Motivation zu fehlen.

Soll erfüllt? Vor der Saison hatte Alonso von ganz anderen Sphären geträumt, in denen er sich mit McLaren Honda bewegen würde. Daraus ist bekanntlich nichts geworden. Seine persönlichen Erwartungen hat er damit weit verfehlt, was jedoch nicht ihm anzulasten ist. Alonso selbst hat abgeliefert, soweit es ihm möglich war - und noch darüber hinaus.

MSM-Note: 1