Die Formel-1-Saison 2017 liegt hinter uns. Es war ein Jahrgang, der Geschichte geschrieben hat: Nicht nur die spektakulären neuen Autos haben für neue Rekorde gesorgt, auch die Piloten. Motorsport-Magazin.com nimmt alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Pascal Wehrlein.

Steckbrief Pascal Wehrlein

Karriere2017
GP-Starts3918
Siege00
Bestes Rennergebnis88
Podien00
Ø Rennplatzierung16,113,87
Ausfälle83
Schnellste Runden00
Poles00
Beste Startposition1213
Ø Position im Qualifying17,417,89
Punkte65

Die Qualifying-Performance 2017: Mit dem Sauber-Boliden waren Ausflüge in Q3 nur ein Wunschtraum. Vielmehr musste sich Wehrlein darum bemühen, ab und an den Sprung in den zweiten Qualifying-Abschnitt zu schaffen. Das gelang Wehrlein insgesamt dreimal, zuletzt allerdings bereits beim Aserbaidschan GP. In der gesamten zweiten Saisonhälfte war bereits in Q1 Schluss. Sein durchschnittlicher Startplatz lag bei 17,89. Immerhin profitierte er meist von den zahlreichen Strafen, sodass sein tatsächlicher Startplatz im Schnitt bei 16,44 lag.

Das Quali-Duell gegen seinen Teamkollegen Marcus Ericsson entschied Pascal Wehrlein schlussendlich mit 11:7 für sich. Die ersten beiden Rennen verpasste Wehrlein ja verletzungsbedingt. Dennoch ein knapperes Ergebnis, als es vor der Saison prognostiziert wurde. Mit den Rennen in Japan, den USA und Mexiko musste sich Wehrlein sogar dreimal in Folge geschlagen geben. Sein bestes Ergebnis am Samstag lieferte der Deutsche gleich bei seinem Saison-Debüt in Bahrain ab, als er auf Rang 13 fuhr.

Die Renn-Performance 2017: Das große Highlight für Wehrlein im Jahr 2017 war der Spanien GP in Barcelona. Dort kam er auf Rang acht und sicherte Sauber auf einen Schlag vier Punkte. Auch in Baku erreichte er noch einmal Platz zehn und schraubte das Sauber-Konto schlussendlich auf fünf Zähler. In der zweiten Saisonhälfte verlor der Schweizer Rennstall den Anschluss an die Konkurrenz und Wehrlein konnte keine Punkte mehr holen.

In Spanien fuhr Wehrlein auf Platz acht, Foto: Sutton
In Spanien fuhr Wehrlein auf Platz acht, Foto: Sutton

Damit war Wehrlein in der WM-Wertung die klare Nummer eins von Sauber, Teamkollege Ericsson schaffte es nie in die Punkte. Im Schnitt kam der Mercedes-Junior Wehrlein 0,67 Plätze vor Ericsson ins Ziel - die Ergebnisse im Qualifying halfen dabei natürlich. Die erste Runde dagegen war ganz klar Ericsson-Territorium. Der Schwede holte über die Saison gesehen im ersten Umlauf insgesamt 17 Plätze auf, Wehrlein dagegen büßte neun Ränge ein.

Das sagt Wehrlein selbst: "Wir haben mindestens vier bis fünf Rennen wegen Motorenproblemen verloren. Natürlich hätte auch ich etwas besser machen können. Jetzt, wo wir hergefunden haben, warum es nicht lief, wünscht man sich natürlich, dass es weitergeht."

Positiv aufgefallen: Wehrlein hielt die Sauber-Fahne hoch und nutzte die Chancen auf Punkte, wenn sie sich ergaben.

Negativ aufgefallen: Gerade im letzten Saisonviertel verfiel Wehrlein in ein kleines Loch. Hier wusste er nicht mehr zu überzeugen, was ihm schlussendlich die Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere gekostet haben könnte.

Soll erfüllt? Mit Abstrichen. Ohne Wehrlein wäre Sauber wohl punktelos aus dieser Saison gegangen. Der Deutsche zeigte, dass er ein klar stärkerer Fahrer ist, als Ericsson. Dennoch hatte er auch unerwartete Schwankungen in seinen Leistungen, die technisch, aber auch fahrerisch begründet waren.

MSM-Note: 3