Als einer der wenigen Fahrer gab Felipe Massa in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gleich zweimal seinen Rücktritt bekannt. Im kommenden Jahr will der Brasilianer wirklich nicht mehr in die Formel 1 zurückkehren. Bei den letzten beiden Rennen verabschiedete sich der Williams-Pilot noch einmal mit zwei Punkteergebnissen.

Bei seinem Heimrennen wurde er noch einmal Siebter, beim Saisonfinale sicherte er sich noch einen weiteren WM-Zähler. Damit konnte er sich bei seinem heimischen Fans auf jeden Fall besser verabschieden als noch im vergangenen Jahr, als er in Brasilien ausfiel. In der Meisterschaft belegt er erneut nur den elften Platz.

In Abu Dhabi startete Massa vom zehnten Platz und konnte diese Position lange gegen Fernando Alonso verteidigen. Nach den Boxenstopps hatte jedoch der Spanier die Oberhand. Durch den Ausfall von Daniel Ricciardo reichte es am Ende aber dann doch noch zum zehnten Platz. "Ich hatte ein großartiges Gefühl", so der Williams-Pilot nach seinem letzten Rennen. "Das Rennen war gut und ich kämpfte von Anfang bis Ende."

Alonso, der bereits in Brasilien beinahe das gesamte Rennen gegen Massa kämpfte, gab seinem ehemaligen Teamkollegen noch etwas mit auf den Weg: "Es war schön, die letzten beiden Rennen zusammen mit Felipe zu verbringen. Ich wünsche ihm viel Glück für die Zukunft, nicht nur beruflich sondern auch privat. Es war mir eine Freude."

Nach 269 Rennen und 16 Jahren in der Formel 1 endet damit einer der längsten Formel-1-Karrieren. Nur Rubens Barrichello, Michael Schumacher, Jenson Button, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen absolvierten mehr Rennen als der Brasilianer. "Ich bin wirklich stolz auf das, was ich erreicht habe, alle 16 Jahre und alle tollen Rennen, die großartigen Leute, die man trifft und gegen die besten Fahrer der Welt gefahren zu sein", so Massa.

Stroll ohne Chance gegen Massa

Dass er es noch kann, das zeigte Massa beim letzten Rennen noch einmal deutlich. Denn er deklassierte seinen Teamkollegen Lance Stroll regelrecht. Der Kanadier schaffte es knapp in die zweite Runde, Felipe Massa erreichte sogar den letzten Qualifikationsabschnitt. Bei Rennende hatte der brasilianische F1-Pilot deutlich über eine Minute Vorsprung.

In den letzten Rennen verspielte Stroll zudem durch zwei schlechte Ergebnisse die bessere WM-Position im teaminternen Duell. Dabei holte der Kanadier in Baku sogar das einzige Podium für Williams und schien seine Kritiker damit besänftigt zu haben. Doch die fehlende Konstanz ist beim 18-Jährigen noch deutlich in den Ergebnissen zu sehen. Massa verpasste, wenn er ins Ziel kam, nur viermal die Punkte, Stroll acht mal.

Offene Zukunft für Massa

Was genau Felipe Massa jetzt vorhat, das ist noch unklar. Gerüchten zufolge könnte der Brasilianer eine Rolle in den Reihen der FIA übernehmen. Er selbst könnte sich aber auch die Formel E als zukünftiges Karriereziel vorstellen. Was der 35-Jährige aber letztendlich macht, wird sich wohl in den Wintermonaten entscheiden.