F1-Abschiede: Das sehen wir 2018 nicht mehr in der Formel 1: (01:53 Min.)

In Abu Dhabi fährt die Formel 1 zum letzten Mal oben ohne: Das Saisonfinale 2017 ist das letzte Rennen vor der Einführung des ungeliebten Cockpit-Schutzes Halo. Der Heiligenschein über dem Fahrerkopf ist in der Saison 2018 Pflicht für alle. Der Cockpit-Schutz ist nicht nur bei den Fans unbeliebt, sondern auch bei vielen Fahrern. Chef-Kritiker Nummer eins: Nico Hülkenberg.

Der Renault-Pilot machte nie einen Hehl daraus, dass er gegen die Einführung von Halo ist. Für den Deutschen ist das Risiko ohnehin schon überschaubar und zudem stört ihn die Optik. Was ihn in der kommenden Saison allerdings viel mehr stören dürfte: Hülkenberg könnte wegen Halo einen Performance-Nachteil haben.

Grund dafür ist das Gewicht des Bügels. Nicht nur Halo selbst bringt ein Zusatzgewicht mit sich, auch die Integration ins Auto. Weil das Cockpit strukturell auf die Zusatzbelastung angepasst werden muss, wurde das Mindestgewicht im Reglement für die Saison 2018 von 728 auf 733 Kilogramm angepasst.

Die zusätzlichen fünf Kilo allerdings werden einigen Teams nicht reichen. Eine weitere Anhebung des Mindestgewichts lehnen manche Teams aber ab - weil sie keine Gewichtsprobleme haben. Renault allerdings gehört nicht zu diesen Teams. "Ich wurde vom Team schon davor gewarnt, dass es nächstes Jahr Probleme mit dem Gewicht geben könnte", verriet Nico Hülkenberg in Abu Dhabi. "Ich wurde schon gefragt, ob ich auf Diät gehen kann."

Der Renault-Pilot zählt zu den größten und schwersten Piloten in der Formel 1. Das Mindestgewicht gilt inklusive Fahrer. Schafft es Renault nicht, den 2018er Boliden auf 733 Kilogramm abzüglich Hülkenbergs Körpergewicht zu bringen, fährt der Deutsche mit Extra-Ballast.

Ähnlich erging es schon in dieser Saison einigen Piloten. Mit Updates konnte dieses Problem von den meisten Teams aber behoben werden. Nur Marcus Ericsson im Sauber musste fast bis zum Ende der Saison unter seinem Gewichtsnachteil leiden. Updates machten den Boliden während der Saison schwerer. Jedes zusätzliche Kilogramm kostet je nach Rennstrecke bis zu 0,04 Sekunden.

Hülkenberg: Halo bleibt nicht lange in der Formel 1

Nico Hülkenberg genießt vorerst zum letzten Mal die Fahrt ohne Halo, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg genießt vorerst zum letzten Mal die Fahrt ohne Halo, Foto: Sutton

Doch Hülkenberg ist optimistisch, das Problem nicht bis zum Ende seiner Formel-1-Karriere zu haben. "Ich glaube nicht, dass Halo lange in der Formel 1 bleiben wird", so der Emmericher. "Die Leute werden realisieren, dass es nicht so nötig ist. Lasst und abwarten."

Ob hier nicht der Wunsch Vater des Gedanken war? Die FIA hat sich dazu verschrieben, die Sicherheit in der Formel 1 weiter voranzutreiben. Geht es nach dem obersten Regelhüter, kommt Halo nur vom Auto, wenn es eine sicherere Alternative gibt. Die fiel in Form von 'Shield' in diesem Jahr durch.