Pirelli hat beim Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi seine Reifenmischungen für die Formel-1-Saison 2018 präsentiert. Dabei lieferten die Italiener eine faustdicke Überraschung: 2018 gibt es nicht nur einen noch weicheren Reifen als den Ultrasoft, sondern auch noch eine Erweiterung der Mischungen am anderen Ende der Skala.

Pirelli-Reifen 2018: Die Key-Facts

  • Zwei neue Mischungen: Superhard (orange) & Hypersoft (pink)
  • Insgesamt also 7 Trocken-Mischungen
  • Der Hard ist jetzt blau markiert
  • Alle Mischungen eine Nummer weicher als 2017
  • Adaptierte Arbeitsfenster
  • Die Idee: Neue Arbeitsfenster + mehr Mischungen = kreativere Strategien, mehr Stopps & härterse Racing

Somit stehen den F1-Teams 2018 insgesamt gleich sieben verschiedene Trockenmischungen zur Verfügung. Neu ist der bereits angekündigte, jetzt weichste Reifen im Kontingent - der Hypersoft. Den Namen erhielt der pink markierte Reifen durch eine Fan-Umfrage in den Sozialen Medien, bei der sich diese Bezeichnung gegen Mega-Soft und Extrem-Soft durchsetzte.

Eingesetzt werden soll der Hypersoft insbesondere auf Kursen, die extremen mechanischen Grip verlangen, etwa Straßenkurse wie Monaco.

Formel-1-Reifen 2018 alle Nummer weicher als 2017

Die nächsthärteren Mischungen Ultrasoft, Supersoft, Soft und Medium bleiben samt ihrer farblichen Markierungen ident. Der harte Compound allerdings erhält einen neuen Anstrich, trägt ab 2018 eine blaue Markierung. Hintergrund ist, dass gleichzeitig ein zweiter neuer Gummi entstanden ist: der superharte Pirelli, der das orange der bisher härtesten Mischung geerbt hat. So will Pirelli zumindest hier für eine Konstante sorgen.

Insgesamt gibt es also zwei neue Mischungen und zwei neue Farben in der Formel-1-Saison 2018. Noch dazu werden alle sieben Mischungen für trockene Bedingungen einen Schritt weicher, sodass Pirelli zufolge die schnellsten Reifen der Formel-1-Geschichte entstehen.

Damit nicht genug: Pirelli hat auch an die Arbeitsfenster seiner Reifen Hand angelegt. Das soll in Kombination mit den zwei neuen Mischungen für deutlich mehr strategische Abwechslung und Variationsmöglichkeiten sorgen als in der noch laufenden Formel-1-Saison 2017. Noch dazu verspricht sich Pirelli so für jeden Kurs besser spezifisch geeignete Mischungen nominieren zu können.

Insgesamt gibt es gemeinsam mit den ebenfalls angepassten Regen- und Intermediate-Mischungen 2018 somit gleich neun verschiedene Pirelli-Pneus. Erstmals zum Einsatz kommen werden die neuen Mischungen allerdings schon in Abu Dhabi. Dort steigen im Anschluss an das Saisonfinale der Formel 1 noch zweitägige Reifentestfahrten für Pirelli.

Pirelli-Chef weckt Hoffnungen: Mehr Variation, mehr Spektakel

"Wir freuen uns, mit weicheren und schnelleren Mischungen einige wichtige Innovationen zu präsentieren, einschließlich des neuen Hypersofts. Uns wurde unter den besonderen Umständen dieses Jahres klar, dass einige unserer 2017er Mischungen vielleicht konservativ waren. Die Reifen, die wir jetzt für 2018 konstruiert haben, gehen das an, was auch das Ziel verfolgt, bei den meisten Rennen um die zwei Boxenstopps zu haben", sagt Pirelli-Chef Mario Isola.

Anders als bei dem Zuwachs in der Breite um 25 Prozent zur Formel-1-Saison 2017 hat sich diesmal allerdings nichts völlig grundlegendes bei Pirelli verändert. Eine weitere völlige Reifen-Revolution gibt es also nicht. Die sei auch gar nicht nötig gewesen, so Isola: "Die Eigenschaften haben dieses Jahr eigentlich alle Fahrer gemocht, da sie es ihnen erlaubt haben, vom Start bis Ende eines jeden Stints hart zu pushen. Die neue Auswahl umfasst schnellere Reifen, die zu noch härterem und spektakulärerem Racing 2018 führen sollte."