Der Brasilien GP 2017 begann im Mittelfeld mit reichlich Karbonsplitter. Beim Formel-1-Rennen in Sao Paulo kam es im Senna S zum Startcrash zwischen Kevin Magnussen, Stoffel Vandoorne und Daniel Ricciardo. Für Magnussen und Vandoorne war das Rennen damit beendet, Ricciardo konnte weiterfahren.

Ricciardo, nach seiner Motorenstrafe von Rang 14 losgefahren, wollte in Kurve zwei außen an Vandoorne vorbeigehen. Doch plötzlich krachte der McLaren-Pilot in den Red Bull. Die Wiederholung zeigte, dass Vandoorne seinerseits von Magnussen angeschoben wurde.

Die Rennleitung schickte nach dem Unfall das Safety-Car auf die Strecke, untersuchte den Fall aber erst nach dem Rennen. Nach der Anhörung aller Beteiligten entschieden sich die Stewards dafür, keine Strafe auszusprechen.

Magnussen schuld am Crash aber ohne Strafe

Das Urteil richtete sich allerdings klar in Richtung Magnussen. "Auto 20 [Magnussen] fuhr nach links und machte dabei Kontakt mit Auto 2 [Vandoorne]. Dabei löste er eine Kettenreaktion aus." Allerdings ließen die Stewards den Ausgang des Unfalls mit in ihr Urteil einfließen: "Die Autos 2 und 20 mussten als Folge des Unfalls aufgeben."

In Anbetracht der Begründung kommt das Urteil allerdings überraschend. Zumal die Stewards am Ende noch einmal festhalten: "Die Stewards kamen zu der Entscheidung, dass kein Fahrer zu Gänze oder überwiegend für den Zwischenfall verantwortlich gemacht werden kann." Im Absatz darüber wird allerdings noch klar beschrieben, wie Magnussen die Kettenreaktion auslöste.

Die Fahrer selbst sahen die Situation gelassen. "Ich hatte einen guten Start und bin fast an einem Force India und einem Haas vorbeigegangen", beschreibt Vandoorne. "In Kurve zwei wurde ich dann von Kevin und dem Red Bull ins Sandwich genommen, ich konnte nirgends hin. Ich hab die Wiederholung nicht nicht gesehen, ich weiß nur, dass ich nirgends hin konnte."

Magnussen: Habe Ricciardo nicht gesehen

Auch der vermeintliche Verursacher wollte sich nach dem Rennen nicht festnageln lassen. "Ich muss erst die Wiederholung studieren", versuchte sich Magnussen aus der Affäre zu ziehen. "Aus meiner Sicht sah es so aus, als wären wir zu dritt durch die Kurve gefahren. Ich hatte Kontakt mit Vandoorne, der dann mit Ricciardo kollidierte. Wenn ich früher realisiert hätte, dass Ricciardo neben Vandoorne war, dann hätte ich ihm wahrscheinlich mehr Raum gegeben. Aber als ich Ricciardo gesehen habe, war es zu spät, ich hatte die Geschwindigkeit schon mitgenommen. Es ist hart und sehr frustrierend, aber das ist Racing."

Teamchef Günther Steiner stimmt zu: "Rennunfälle passieren. Kevin hat sein Bestes versucht, aber so etwas passiert am Start." Auch Daniel Ricciardo nahm es gelassen: "Ich wusste, dass innen zwei Autos waren, es gab also das Risiko, dass die beiden kollidieren und dann in mich fahren. Das ist glaube ich auch passiert, aber ich bereue es nicht, es versucht zu haben. Am Start hast du die Möglichkeit, viele Positionen gut zu machen und weil ich fast ganz am Ende war, musste ich etwas probieren. Zum Glück wurde das Auto nicht beschädigt."