Kimi Räikkönen startet den Brasilien GP der Formel 1 2017 vom dritten Platz. Im Qualifying fehlten dem Ferrari-Piloten etwas weniger als zwei Zehntel auf seinen Teamkollegen Sebastian Vettel in Reihe eins, vier Hundertstel mehr sind es bis zur Pole von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas.

Räikkönen zum Brasilien-Qualifying: War so lala

"Es war so lala. Für mich hat es sich angefühlt, als hätte ich besser sein können, aber es war etwas schwierig, die Reifen ins richtige Fenster zu bekommen, um in den ersten paar Kurven auch wirklich Vertrauen beim Bremsen zu haben. Der letzte Runde war besser, aber es war nicht genug", berichtet Räikkönen.

Genug war es im Qualifying einzig zu einem Zeitpunkt für den Finnen: Im Q1 fuhr Räikkönen die Bestzeit - und das, obwohl er und Vettel (P3) als einzige nicht den weichsten Reifen im Sortiment, sondern nur den Soft, eingesetzt hatten. Eine völlig ideale Session war es für Räikkönen dennoch nicht: Ferrari brauchte den Iceman einmal mehr an den Rand der Verzweiflung. Diesmal war es ein höchst irritierender Boxenfunk.

Ferrari mit 'klaren' Ansagen am Boxenfunk

"Wir sind sicher, Kimi. Wir sind sicher. Wir sind nur besorgt, weil noch neun Minuten von der Session übrig sind. Aber wir wollen nicht nochmal raus. Vielleicht doch noch einmal mehr pushen", funkte Dave Greenwood an den Führenden. Der war völlig verwirrt: "Was? Was meinst du jetzt?" Sein Renningenieur zurück: "Ok Kimi, Box." Räikkönen noch fast parallel dazu: "Ich komme diese Runde an die Box?!" Greenwood: "Ja, Box, Box." Räikkönen: "Yeah, ok."

Im Q2 allerdings lief es dann sportlich weniger rund für Räikkönen. Im ersten Run mischte der Finne noch im Kampf um die Bestzeit recht gut mit. Doch als es darum ging, sich ganz am Ende mit frischen Reifen für Q3 einzuschießen, patzte Räikkönen, erwischte eine alles andere als ideale Runde.

Formel 1, Brasilien 2017: Wissenswertes zum Rennen in Sao Paulo (01:13 Min.)

Die Folge: Sechs Zehntel Rückstand auf die Vettel-Bestzeit. Am meisten ärgerte das Räikkönen selbst. Wie wild fluchte er im Boxenfunk. Zwischen lauter FIA-Piepsern war einzig der Satz "Können wir noch eine Runde fahren?" zu vernehmen. "Wir sind sowieso durch Kimi", so die Ferrari-Antwort.

Räikkönen mahnt: Wetter kann am Sonntag alles ändern

Im Q3 ging es daraufhin wieder aufwärts. Der erste Run Räikkönens war zwar erneut nicht das gelbe vom Ei, doch der zweite saß besser. Diesmal wurde der Finne also - anders als zuletzt in Mexiko, wo sich Räikkönen seinen größten Rückstand auf Vettel der ganzen Saison eingehandelt hatte - nicht von seinem Teamkollegen deklassiert.

Für das Rennen zehn Jahre nach seinem WM-Triumph an selber Stelle verspricht sich Räikkönen Einiges, mahnt allerdings zur Vorsicht wegen der in Brasilien oft höchst delikaten und überraschenden Wetterlage. Räikkönen: "Ich denke wir haben das Auto für heute verbessert. Das Wetter kann sich hier aber schnell ändern. Da müssen wir abwarten. Es wird ein langes Rennen und wir werden unser Bestes geben."