Rennen fährt er nicht mehr, langweilig wird es Nico Rosberg derzeit aber auch nicht. Der nun von Ex-Teamkollege Lewis Hamilton als Weltmeister abgelöste Formel-1-Rentner tingelt fröhlich durch die Weltgeschichte, dreht Werbe-Videos für die Deutsche Bahn und heimst weitere Auszeichnungen ein. So wie am vergangenen Wochenende beim Sportpresseball in Frankfurt. Auf der Gala wurde Rosberg als 'Sportler mit Herz' geehrt.

Dabei bekräftigte der frühere Mercedes-Fahrer und heutige -Botschafter, dass er kein Interesse an einer Rückkehr in den Formel-1-Zirkus habe. "Ein Comeback ist ausgeschlossen", sagte Rosberg. "Ich habe alles erreicht. Und in meinem neuen Leben läuft es genau in die richtige Richtung."

Den völlig überraschenden Rücktritt nach dem Weltmeisterschafts-Triumph von 2016 habe er keine Sekunde bereut. "Ich vermisse nichts, ich habe komplett mit dem Rennsport abgeschlossen", sagte Rosberg. "Ich schaue mir die Rennen gerne an und habe Spaß daran."

Und weiter: "Ich genieße, dass der Kalender nicht mehr Herr über mein Leben ist. So wie es momentan läuft, ist es echt schön. Wenn ich keine Lust habe, bleibe ich zu Hause, das ist schon cool." Zuletzt war Rosberg für TV-Sender Sky als Experte am Mikrofon unterwegs, dazu berät er Robert Kubica bei dessen Bestrebungen, 2018 in die Formel 1 zurückzukehren.

Dass er sich nun nicht mehr als amtierenden Formel-1-Weltmeister bezeichnen darf, scheint Rosberg nicht allzu schwer zu fallen - auch wenn Lewis Hamilton nach dem Rücktritt immer wieder gegen seinen langjährigen Teamkollegen gestichelt hatte.

Seitens Rosberg hingegen keine bösen Worte, stattdessen gratulierte er Hamilton zum vorzeitigen WM-Sieg. "Ich bin ja nicht mehr im Wettkampf mit ihm, das macht es einfacher für mich", sagte er. "Er hat den Erfolg verdient, denn er hat ein riesiges Jahr hingelegt."

Für Rosberg hat inzwischen ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Im September brachte Ehefrau Vivian das zweite Kind zur Welt. "Da bin ich voll dabei", versicherte Rosberg, dem zuletzt eigentlich nur eine Kleinigkeit im trauten Heim in Monaco fehlte: "Der Schlaf kam in letzter Zeit etwas zu kurz."