Am Samstag noch musste sich Max Verstappen knapp geschlagen geben, doch im Rennen von Mexiko strahlte der junge Niederländer am Ende als Sieger. Mit einem riesigen Vorsprung von 20 Sekunden kam er vor Valtteri Bottas ins Ziel. Es war sein zweiter Saisonsieg nach Malaysia, der dritte seiner Karriere. Besonders das letzte Saisondrittel 2017 scheint sich zu absoluten Verstappen-Festspielen zu entwickeln.

Den Grundstein zum Sieg legte Verstappen bereits am Start. Zu dritt bogen er, Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in die erste Kurve ein. Während Verstappen unbeschadet als Führender herauskam, erlitten seine beiden Konkurrenten gegenseitig Beschädigungen, die bei beiden WM-Konkurrenten einen vorzeitigen Boxenstopp notwendig machten. Der Weg war frei für Verstappen.

"Wenn drei Fahrer auf die erste Kurve zufahren, kann man sein Geld darauf wetten, dass Max als Erster herauskommt", adelte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com seinen Schützling.

Leichtes Spiel nach dem Start

"Der Start war entscheidend, das hat super geklappt", bilanzierte auch Verstappen. "Ich kam gar nicht mal so gut weg, erhielt von Seb aber einen schönen Windschatten. Wir berührten uns leicht, aber ich glaube, ich gab ihm genügend Raum. Das war es." In der Folge schien der Sieg ein leichtes Spiel zu sein. "Dann musste ich nur noch auf die Reifen aufpassen. Das war alles so einfach", schilderte der 20-Jährige sein ereignisarmes Rennen.

Denn sukzessive konnte er an der Spitze seinen Vorsprung ausbauen. Valtteri Bottas konnte das Tempo nur annähernd mitgehen, der Rest überhaupt nicht. Doch ohne Sorgenfalten lief das Rennen nicht ab. Nachdem sich im Rennverlauf frühzeitig Daniel Ricciardo und Brendon Hartley mit Motorenschäden verabschiedeten, regierte bei Red Bull die Angst.

Max Verstappen fuhr ein einsames Rennen, Foto: LAT Images
Max Verstappen fuhr ein einsames Rennen, Foto: LAT Images

"Nachdem wir zehn Sekunden herausgefahren hatten, haben wir absolut alles heruntergefahren - Drehzahl, Motorleistung, Benzinverbrauch", erklärte Marko die Schutzmaßnahmen, die am Red-Bull-Kommandostand ergriffen worden sind. "Wir sind auch nicht mehr über die Kerbs gefahren. Und trotzdem sind wir noch weiter locker weggefahren", erklärte der Österreicher stolz.

Verstappen wurde daher auch angemahnt, entsprechend sein Tempo zu drosseln, was diesem über Funk aber hörbar schwerfiel. "Das ist sehr schwer für einen Rennfahrer, die Konzentration zu bewahren, wenn man deutlich unter dem fährt, was möglich ist", erklärt Marko.

Verstappen nach Renault-Schäden in Sorge

Verstappen wusste aber über die Notwendigkeit der Maßnahmen. "Ich bekam natürlich mit, dass Renault-Autos links und rechts stehen blieben. Ich müsste lügen würde ich behaupten, dass mir das nicht Sorgen gemacht hat. Besonders, als ich einen Toro Rosso brennen sah!", stellte er klar. Das Auto aber hielt und bewahrte den Youngster vor einem weiteren bitteren Ausfall in dieser Saison. "Ich würde so weit gehen und sagen, dass es eines der leichtesten Rennen meiner Karriere war", zeigte er sich überglücklich.

Doch warum war Red Bull in Mexiko überhaupt so stark? Marko erklärt die Besonderheiten, die dem Boliden entgegenkamen. "Unser Auto ist aerodynamisch bei Weitem das beste, in der dünnen Luft ist das noch mehr zum Tragen gekommen", sagte er. "Gleichzeitig haben wir relativ wenig Luftwiderstand, das zeigen unsere Topspeeds. Es ist wie auf Schienen gegangen", strahlte Marko. Das tolle Auto in Kombination mit einem Max Verstappen in Topform war in Mexiko nicht zu schlagen.