Wenngleich McLaren den Status als klare Nummer vier in Austin nicht halten konnte, gelang Fernando Alonso mit dem Einzug in Q3 der maximale Erfolg für das Team. Hinter den drei Top-Teams musste sich der Spanier zudem noch seinem Landsmann Carlos Sainz sowie Force-India-Pilot Esteban Ocon geschlagen geben. Sergio Perez konnte Alonso hinter sich halten, was in der Endabrechnung Rang neun im Qualifying bedeutete. Durch die Startplatz-Strafe gegen Red-Bull-Pilot Max Verstappen geht Alonso in Texas von Rang acht aus ins Rennen.

Dass er seinen McLaren bis ans Limit trieb, bewies Alonso schon in Q2. Nach der Zieldurchfahrt funkte er gleich zu seinem Renningenieur, dass nicht mehr möglich und diese Runde das Maximum war. Die frohe Kunde: Es reichte für den Einzug in den Schlussabschnitt.

"Ich kam über die Linie und wusste aber nicht, ob es für Q3 gereicht hat oder nicht. Es war das Maximum. Ich hatte gehofft, dass es reicht, aber wenn nicht, hätten wir dennoch glücklich sein sollen mit dem, was wir erreicht hatten. Aber wir hatten Glück", erklärte Alonso die Situation.

Klarer Nachteil auf der Geraden

Mit Startplatz acht sind die Voraussetzungen für Punkte gegeben, nachdem es in Suzuka zuletzt einen Nuller für McLaren gab. Kritisch aber droht die erste Runde zu werden. Durch den immer noch vorhandenen Nachteil auf der Geraden könnte Alonso im Pulk zum leichten Opfer werden.

Bei den Höchstgeschwindigkeiten landeten Alonso und Teamkollege Stoffel Vandoorne abgeschlagen auf den letzten beiden Plätzen. Der Spanier etwa war satte 20 km/h langsamer als Lewis Hamilton, der mit 330,8 Stundenkilometern den Bestwert aufstellte.

"Sobald die erste Runde vorbei ist, können wir die Lücke im Highspeed-Bereich vielleicht etwas aufmachen, zum Verteidigen sollte das dann reichen", blickt Alonso auf den ersten Sektor mit den vielen schnellen Kurven. Dort gelte es mit dem guten McLaren-Chassis, genug Vorsprung für die folgende Gerade herzustellen.

Fernando Alonso erwartet eine harte erste Runde in Austin, Foto: LAT Images
Fernando Alonso erwartet eine harte erste Runde in Austin, Foto: LAT Images

Während Alonso also durchaus den Blick auf Zählbares werfen darf, ist die Ausgangslage für Vandoorne deutlich komplizierter. Zum ersten Mal seit einigen Rennen war der Belgier im Qualifying relativ chancenlos gegen seinen Teamkollegen und schied bereits in Q2 aus. Seine Strafversetzung um fünf Startplätze aufgrund der Verwendung des achten Verbrennungsmotors in dieser Saison macht es nicht einfacher.

"Das heutige Resultat ist in etwa das, was wir erwarten konnten, nachdem ich an diesem Wochenende ein paar Probleme hatte", bilanzierte Vandoorne. Besonders die Balance seines Boliden passte Vandoorne überhaupt nicht. Grund dafür könnte der neue Frontflügel sein, den das Team aus Woking mit nach Austin gebracht hat. Vandoorne probierte ihn im ersten Training aus und wurde Fünfter, danach aber wanderte die Modifikation an Alonsos Auto. In der Folge kam der 25-Jährige mit der alten Spezifikation nicht mehr auf die Beine.

Entwicklung bei McLaren geht in die richtige Richtung

"Es ist beruhigend zu sehen, dass Fernando mit dem neuen Frontflügel in Q3 gekommen ist", kommentierte er dennoch die Leistung seines Kollegen. Dieser wiederum war hochzufrieden mit dem Update. "Alles hat so funktioniert, wie wir es erwartet haben. Das ist die wichtigste Nachricht für kommendes Jahr, dass alles, was wir im Windkanal entwickeln, sofort funktioniert, wenn es ans Auto kommt. Die Entwicklung sollte in die richtige Richtung gehen", frohlockt Alonso.

Schlussendlich sei die Strafe gegen Vandoorne, die bereits am Donnerstag feststand, entscheidend dafür gewesen, dass nicht er, sondern Alonso den neuen Flügel einsetzen darf. "Wir wussten, dass er auf dieser Strecke das Potential hat, mit dem Paket in Q3 zu kommen", sagte Renndirektor Eric Boullier über seinen Starpiloten.

Im Rennen soll es dann für beide Fahrer nach vorne gehen. "Auch wenn es für Stoffel schwieriger wird, werden wir unseren Fokus nun auf die Strategie für das Rennen richten, um jede Chance zu nutzen, die sich uns bietet, Punkte zu holen", stellte Boullier klar.